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Gedämpfte Erwartungen
"Kann weitere Härtefälle geben"

Schalke: Magath dämpft die Erwartungen
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Angesichts der finanziellen Krise beim FC Schalke 04 hat Felix Magath die Erwartungen gedämpft. Zudem schließt er weitere "Streit-Fälle" nicht aus.

Trainer und Manager Felix Magath will beim Bundesligisten Schalke 04 auch künftig mit eisernem Besen kehren. "In der Winterpause könnte es zu weiteren Härtefällen kommen. Albert Streit wird wohl nicht der Letzte sein. Spieler, die das Niveau der Mannschaft runterziehen, kann ich nicht gebrauchen. Das habe ich schon in Wolfsburg so durchgezogen", sagte der Wolfsburger Meister-Coach im Interview der Bild am Sonntag. Magath hatte Mittelfeldspieler Streit aus dem Profi-Kader verbannt.

Der Ex-Nationalspieler monierte: "Uns fehlt eine klare Philosophie, dem Klub und auch der Mannschaft. Wir müssen wissen, wo wir hinwollen. Wir müssen uns voll auf das Kerngeschäft Fußball konzentrieren. Wagenrennen in der Veltins-Arena zu veranstalten, bündelt Kräfte, die uns woanders fehlen."


Der Klub sei aber grundsätzlich gesund, "weil Schalke noch sein Tafelsilber besitzt. Wir wollen uns durch Umschuldung und Einsparungen neu aufstellen, wobei alles auf dem Prüfstand muss". Stadion, Marketingrechte, Catering - es dürfe keine Tabus mehr geben, "vielleicht müssen wir etwas verkaufen", so Magath in der BamS. Allerdings auf keinen Fall Torwart Manuel Neuer.

Angesichts der Finanzsorgen hat Magath die sportlichen Erwartungen auf Schalke deutlich zurückgeschraubt. Wenn kein Geld da sei, werde es auch keinen schnellen Erfolg geben, sagte der neue starke Mann der Königsblauen dem Express (Samstag-Ausgabe): "Wenn die finanzielle Situation hier auf Schalke nicht verbessert wird, ist eine Meisterschaft kein Thema." Magath hatte sein Amt auf Schalke mit dem Ziel angetreten, innerhalb der Vertragslaufzeit von vier Jahren mit dem Traditionsklub Meister zu werden. Die mit 136,5 Millionen Euro verschuldeten Gelsenkirchener plagen akute Liquiditätsprobleme, die Personalkosten in Höhe von rund 55 Millionen Euro für den überteuerten Kader konnten in der Sommerpause nicht wie geplant deutlich gesenkt werden.

Die schwierige Finanzlage war Magath beim Wechsel nach Schalke bekannt. "Ich wusste: Der Verein hat nicht nur kein Geld, er braucht welches." Weil deshalb die Mannschaft umgebaut werden müsse, habe er sich für ein langfristiges Engagement entschieden. "Ich weiß jetzt, dass ich die Probleme hier nicht so schnell lösen kann", sagte er. Zunächst gelte es, "den Verein finanziell wieder auf eine gesunde Basis zu stellen", sagte Magath, der strukturelle Probleme im Klub diagnostizierte. Ende August war bereits Vereinspräsident Josef Schnusenberg entmachtet worden, für die Finanzen ist seitdem Magaths Vorstandskollege Peter Peters zuständig, Magath selbst bekam zusätzlich den Aufgabenbereich Marketing.

"Schalke ist meine schwierigste Aufgabe - aber aus meiner Sicht auch die lohnendste, die es in der Bundesliga gibt", sagte der Meistertrainer von Bayern München und des VfL Wolfsburg. Deshalb denke er trotz aller Probleme nicht daran, die Brocken hinzuschmeißen: "In den nächsten vier Jahren wird das nicht passieren."

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