Während die einen nach dem Last-Minute-Sieg von Kopenhagen vor Selbstvertrauen strotzen, sind die anderen auch nach der "Wasserschlacht von Domzale" noch auf der Suche nach ihrer Top-Form: Sowohl der Hamburger SV als auch der VfB Stuttgart halten die deutsche Hoffnungen im UEFA-Cup am Leben, doch unterschiedlicher könnte die Stimmung in den Lagern der beiden Bundesligisten vor ihren Punktspielen am heutigen Sonntag (beide 17.30 Uhr/live bei Premiere) derzeit kaum sein.
HSV will Jagd auf die Bayern fortsetzen
Nach mittlerweile 18 Pflichtpartien ohne Niederlage plant der HSV beim 1. FC Kaiserslautern den nächsten Coup, um Rekordmeister Bayern München weiter Paroli bieten zu können. Trotz des Jubels nach dem Einzug in die Gruppenphase des UEFA-Cups durch einen denkwürdigen Sieg beim FC Kopenhagen (1:0) verspricht HSV-Trainer Thomas Doll auf dem Betzenberg höchste Konzentration. "Wir werden uns wieder zusammennehmen, hoffentlich schnell regenerieren und professionell auf die nächsten Aufgaben vorbereiten."
Mit einem Sieg könnte das Doll-Team zudem die 500. Bundesliganiederlage der Lauterer besiegeln und die Stimmung bei den "Roten Teufeln" weiter in den Keller treiben. Nach nur einem Punktgewinn aus den vorherigen vier Partien herrscht bei FCK-Trainer Michael Henke Alarmstimmung. "Ich fordere hohes Engagement in den Zweikämpfen", betonte der 48-Jährige und schloss personelle Veränderungen gegenüber der Partie in Stuttgart (0:1) in der vergangenen Woche nicht aus.
Stuttgart will nach vorne blicken
Abhaken und nach vorne blicken ist auch bei den mit nur neun Punkten aus sieben Spielen enttäuschend in die Saison gestarteten Stuttgartern bei "Lieblingsgegner" Borussia Dortmund angesagt. Obwohl das UEFA-Cup-Spiel beim slowenischen Vizemeister NK Domzale (0:1) wegen der fast irregulären Bedingungen keinen Aufschluss über die Leistungsstärke der Schwaben zuließ, bleibt zumindest VfB-Trainer Giovanni Trapattoni optimistisch. "Unsere individuellen Fehler sind zuletzt zurückgegangen. Wir kommen vorwärts", behauptet "Trap" trotz der zuletzt wenig überzeugenden Auftritte seiner Elf und Unmutsäußerungen der Fans.
In Dortmund herrscht ungeachtet des Ausfalls von Jan Koller (Kreuzbandriss) und der schlechten Bilanz gegen Stuttgart - 1333 Tage ohne Sieg und 454 Minuten ohne eigenen Treffer - Zuversicht. "Von solchen Zahlen lassen wir uns nicht blenden. Auch ohne Koller sind wir in der Lage, Tore zu machen", kündigte Lars Ricken an. Auch der angeschlagene Tomas Rosicky (Knieverletzung) will vor über 70.000 Zuschauern, darunter Bundestrainer Jürgen Klinsmann, unbedingt auflaufen.