Aufsteiger MSV Duisburg hat mit dem 1:1 (1:1) bei Hannover 96 seinen ersten Auswärtspunkt geholt und damit gleichzeitig bei den Niedersachsen Trainer Ewald Lienen nach nunmehr vier sieglosen Spielen in Folge weiter unter Druck gesetzt. Die Mannschaft von Trainer Norbert Meier verdiente sich den Teilerfolg durch eine konzentrierte Leistung und war über 90 Minuten einem Sieg sogar näher als die über weite Strecken erneut enttäuschenden Gastgeber, die nach dem Schlusspfiff von den meisten der 27.211 Zuschauern mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedet wurden.
Dabei hatte Neuzugang Michael Delura (8.) in seinem ersten Spiel von Anfang an für die "Roten" die Führung erzielt. Abdelaziz Ahanfouf glich nach einer Unachtsamkeit der 96-Deckung aber kurze Zeit später aus (14.). Die größte Siegchance verpasste in der 84. Minute Jiri Stajner, der mit einem umstrittenen Foulelfmeter an Torwart Georg Koch scheiterte.
Nach dem Tor für die "Zebras" verflachte die Begegnung bei Dauerregen immer mehr. Auch der erste Saisoneinsatz des Portugiesen Ricardo Sousa brachte im Mittelfeld der Hannoveraner kaum nennenswerte Ideen und Durchschlagskraft. Am gefährlichsten waren die Gastgeber daher bei Standardsituationen. So fiel auch die frühe Führung, als Per Mertesacker einen Eckball von Sousa in die Mitte köpfte, wo Delura den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drücken konnte.
Duisburg musste damit bereits seinen fünften Gegentreffer in der ersten Viertelstunde hinnehmen. Die Gäste zeigten sich dadurch aber wenig beeindruckt und profitierten vor ihrem Ausgleichstreffer von einem Fehler von Michael Tarnat, der den Ball gegen Tobias Willi verlor. Der ehemalige Freiburger spielte Ahanfouf mustergültig frei, der keine Mühe beim Vollenden hatte.
In der 33. Minute hatte der MSV sogar die Führung auf dem Fuß. Markus Kurth scheiterte nach einem schönen Zuspiel von Dirk Lottner völlig freistehend an Torwart Robert Enke. Auf der Gegenseite verpasste Thomas Brdaric praktisch im Gegenzug mit einer von Uwe Möhrle abgefälschten Eingabe ebenfalls nur knapp.
Die Gastgeber wurden zur Halbzeit bereits mit Pfiffen verabschiedet. Der Unmut der Fans machte sich auch in der 55. Minute Luft, indem sie Keeper Koch mit Gegenständen bewarfen. Bis auf die hektische Schlussphase passierte nicht mehr viel. Die Partie wirkte schon am achten Spieltag wie ein Abstiegskampf. 96 hatte allerdings noch einmal Pech, als Schiedsrichter Manuel Gräfe ein Tor von Stajner wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannte. In Hannovers Schlussoffensive scheiterte der eingewechselte Tscheche auch mit einem Kopfball an dem glänzend reagierenden Koch (80.).