Der neue Trainer des deutschen Rekordmeisters Bayern München kam an seinem 58. Geburtstag mit seinem Team im Spitzenspiel zum Saisonaufakt beim letztjährigen Herbstmeister 1899 Hoffenheim nicht über ein 1:1 (1: 1) hinaus. Neuzugang Ivica Olic (25.) brachte die Bayern nach einem der wenigen schnell vorgetragenen Angriffe in Führung. Chinedu Obasi (41.) sorgte nach Vorarbeit von Vedad Ibisevic noch vor der Pause für den verdienten Ausgleich.
Die Bayern fanden vor 30.150 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena und unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw zunächst nicht in die Partie. Das Tor von Olic war der einzige Lichtblick in der ersten Halbzeit. 30-Millionen-Euro-Neuzugang Mario Gomez konnte sich kaum in Szene setzen.
Glück hatten die Münchner zudem in der 10. Minute, dass Schiedsrichter Babak Rafati (Hannover) ein Tor von Hoffenheims Neuzugang Josip Simunic nicht anerkannte. Nach einem Kopfball des Innenverteidigers an den Pfosten konnte Münchens Keeper Michael Rensing den Ball eindeutig erst hinter der Linie klären. "Der Ball war einen halben Meter hinter der Linie", sagte Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp in der Pause. Kurze Zeit später hätte Ibisevic das 1:0 markieren können. Doch der Bosnier, der sieben Monate nach seinem Kreuzbandriss sein Comeback in der Liga feierte, köpfte neben das Tor (19.). Dafür bereitete Ibisevic, der in der vergangenen Hinrunde 18 Treffer erzielt hatte, den Ausgleich durch Obasi mustergültig vor. Die Bayern, die sich schon eine Woche zuvor an gleicher Stelle beim 3:1 im DFB-Pokal gegen den Verbandsligisten SpVgg Neckarelz schwer getan hatten, mussten in der Offensive ohne Nationalstürmer Miroslav Klose, den italienischen Weltmeister Luca Toni und Franck Ribery auskommen. Ribery, der in der Sommerpause mit seinem Flirt mit Real Madrid für Unruhe gesorgt hatte und sich nach einer Verletzung erst kurze Zeit wieder im Mannschaftstraining befindet, wurde von van Gaal zuhause gelassen.
"Wir vermissen Ribery. Hoffenheim hat uns nicht zur Entfaltung kommen lassen. Beim 1:1 haben wir uns übertölpeln lassen", sagte Bayern-Präsident Franz Beckenbauer in der Halbzeitpause als Experte beim Pay-TV-Sender Sky. Löw hatte in den ersten 45 Minuten ein "intensives Spiel mit gerechtem Ergebnis" gesehen, fügte aber hinzu: "Hoffenheim war viel stärker."
Nach dem Seitenwechsel steigerten sich die Bayern. Neuzugang Alexander Baumjohann hätte nach einem Konter für die erneute Führung sorgen können (52.), ließ sich frei vor Hoffenheims Schlussmann Timo Hildebrand aber zu weit nach außen abdrängen. Zehn Minuten später parierte Hildebrand einen Schuss von Bastian Schweinsteiger. Gomez scheiterte am Außenpfosten (64.).