Gegen die von Olaf Thon gecoachte, kaum eingespielte Truppe von Amateurkickern mühten sich die „Knappen“ zu einem schmeichelhaften 6:2 (3:2)-Erfolg. Trainer Felix Magath schränkte sein Resümee „eines hochunterhaltsamen Spiels“ selbst ein: „Das ein oder andere Tor mehr hätte ich mir schon gewünscht.“
Was den Schalker Fans sicherlich genauso ging. Die können sich immerhin darauf verlassen, dass im zweiten Trainingslager, das am Montag in Herzlake beginnt, weiter mit Hochdruck an der Form der Mannschaft gearbeitet wird. Der Chef erklärte selbst, wo er den Hebel ansetzen wird. „Unter meinem Vorgänger war das Spiel nach vorne recht langsam, ich für meinen Teil würde mir wünschen, dass es schneller nach vorne geht, das wir schneller in die Spitze spielen, schneller vor das gegnerische Tor kommen. Daran werden wir in den nächsten Tagen und Wochen arbeiten“, gab der 55-Jährige als Devise aus.
Knapp zwei Wochen nach Amtsantritt hat er also noch „Altlasten“ von Fred Rutten zu beseitigen - und das gibt der Wolfsburger Meistermacher auch unverholen zu: „Man muss damit leben, dass die Mannschaft noch das Spiel verinnerlicht hat, das sie in der vergangenen Saison gezeigt hat.“ Der Weg zu erfolgreicherem Fußball führt demnach nicht nur über fitte Beine, sondern auch über den Kopf der Kicker.
Nimmt man die Leistung vom Test im Stadion Hohenhorst als Maßstab, steht Magath in beiden Bereichen noch viel Arbeit bevor. Und den Aktiven eine harte Woche, die dem berüchtigten Wort vom „Schmerzlake“ auch zur Ehre gereichen sollte. Die Frage, worauf sich seine Schützlinge im Trainingslager freuen dürfen, beantwortete Magath süffisant: „Auf leckeres Essen, auf geselliges Zusammensein und eine Trainingsarbeit, die den Witterungsverhältnissen entsprechen wird.“
Ob Naoya Kikuchi an den klimagerechten Übungen beteiligt sein wird, ließ sein Chef offen. Zu diesem Thema ließ sich Magath nicht mehr als ein vages „Ich glaube schon“ entlocken. Dem Japaner scheint der erste königsblaue Anzug noch etwas groß zu sein.
Vasilis Pliatsikas fühlt sich darin offenbar schon wohler. „Er hat sehr ruhig gewirkt und sich überhaupt keine Hektik anmerken lassen“, zeigte sich der Schalker Trainer und Manager mit dem ersten Eindruck des Griechen zufrieden.