Im Gespräch mit RevierSport betont der 41-Jährige, dass es zumindest ein "Gebot der Fairness und Ehrlichkeit gewesen wäre, schon vor Wochen zu sagen, dass es für uns nicht weiter geht", sagte "Buyo" mit Blick auf die ebenfalls aussortierten Youri Mulder und Oliver Reck.
Mike Büskens, wie haben Sie die Demission beim FC Schalke aufgenommen?
Es ist schon komisch, dass man von Anfang an nicht offen zu Youri Mulder, Oliver Reck und mir war. Die Übereinkunft mit Felix Magath gab es ja schon vor unserem ersten Spiel in Bielefeld, als wir erneut als Interimstrainer eingesprungen sind. Es wäre daher nur ein Gebot der Fairness und Ehrlichkeit gewesen, uns schon vor Wochen zu sagen, dass es für uns nicht weiter geht. Und auch in meinem Fall ist es nicht erst seit Dienstag klar, dass es für mich keine Chance gibt, Felix Magath über die Schulter zu schauen. Es war ja nicht meine Intention, einem seiner Assistenten den Job streitig zu machen, sondern ich wollte das System Magath kennenlernen. Das wäre für mich der nächste Ausbildungsschritt in meiner Trainerkarriere gewesen. Daher habe ich auch das Angebot, wieder die zweite Mannschaft zu übernehmen, obwohl sie mir sehr am Herzen liegt, abgelehnt.
Sie sind mit kurzer Unterbrechung seit 17 Jahren im Verein. Wie enttäuschend ist es für einen alten Schalker, so abserviert zu werden?
Natürlich ist das sehr enttäuschend. Wir sind zweimal in schwieriger Zeit eingesprungen und haben, wie ich meine, einen ganz guten Job gemacht. Wenn man als Trainer einen Schnitt von fast zwei Punkten pro Spiel holt, dann dürften die fürs Sportliche Verantwortlichen in 90 Prozent aller Profivereine weltweit einem das Vertrauen in Form einer Weiteranstellung aussprechen. Dass man mit Felix Magath einen großen Namen verpflichten wollte, kann ich nachvollziehen. Aber gerade in unserer zweiten Amtszeit ging es auf Schalke hoch her, als sich führende Personen des Klubs massiven Beleidigungen der Fans ausgesetzt sahen. Von einem Verein wie Schalke 04, der zu den größten in Deutschland zählt und für den Werte wie Tradition, Volksnähe und Identifikation wichtig sind, hätte ich mir einen offeneren Umgang gewünscht. Und zwar nicht nur mit mir, denn ich habe ja noch einen bis zum 30. Juni 2010 laufenden Vertrag als Assistenztrainer und danach eine Anstellung auf Lebenszeit. Ich denke vor allem auch an die anderen Betroffenen aus dem bisherigen Trainer- und Funktionsteam, die auf die Karte Schalke 04 gesetzt haben und jetzt so kurzfristig kaum eine Möglichkeit mehr haben, auf dem Arbeitsmarkt einen neuen Job zu bekommen.
Wie geht es für Sie persönlich weiter? Sie waren vor einigen Wochen als Trainerkandidat unter anderem in Bielefeld im Gespräch, doch die Arminia startet am Donnerstag mit einem neuen Coach in die Vorbereitung!
Drei verschiedene Türen waren für mich jeweils offen, doch ich habe jeweils darauf verwiesen, dass mich bei Felix Magath als Trainer weiterbilden wollte. Hätte man mir eher gesagt, dass man nicht mir plant, dann hätte ich andere Anfragen prüfen können. Außer Bielefeld gab es noch zwei interessante Geschichten, ein Bundesligist, der sich nach meiner sportlichen Zukunft erkundigt hat, sowie ein Traditionsverein, der momentan in der zweiten Liga spielt. Jetzt sind diese Türen zu, nichtsdestotrotz wünsche ich ihm in den kommenden vier Jahren viel Erfolg und den Fans, dass sie das bekommen, wovon sie schon seit Jahrzehnten träumen, denn sie hätten es absolut verdient.