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Schalke: Bordon nach Istanbul?
Kuranyi könnte kotzen

Kevin Kuranyi konnte einst in einem Trainingslager auf Sylt nicht alles oben behalten (Foto: firo).
Kevin Kuranyi konnte einst in einem Trainingslager auf Sylt nicht alles oben behalten (Foto: firo).

14 Tage müssen die Füße in Gelsenkirchen noch still bleiben, doch dann dürfte die Jagd auf die „Wölfe“ beginnen.

Wenn am 23. Mai der letzten Spieltag der laufenden Bundesligasaison absolviert ist, dann könnte der VfL Wolfsburg Deutscher Meister sein - und anschließend sein Gesicht verlieren.

Denn die wirtschaftliche und damit sportliche Zukunft des Tabellenführers ist nicht geklärt. Der Volkswagenkonzern wird seine Zuwendungen möglicherweise unter einer neuen Führung zurückfahren. Top-Stars wie Grafite und sein kongenialer Sturmpartner Edin Dzeko dürften dann nicht mehr zu halten sein. Auf Schalke kursieren spätestens seit vergangenen Mittwoch, als Clemens Tönnies den Coup mit seinem Wunschkandidaten für den Trainer- und Managerposten freudig bekanntgab, etliche Kicker aus dem Kader der Niedersachsen.

Bringt Magath Sascha Riether aus Wolfsburg mit (Foto: firo)?

Sascha Riether ist schon lange ein Name, der in der Schalker Gerüchteküche brodelt. Der 26 Jahre alte Rechtsverteidiger hat in Wolfsburg noch einen Vertrag bis 2010 und könnte Rafinha ersetzen, falls der Brasilianer nach München oder zu einem anderen Top-Verein wechseln sollte. Riether läuft zwar beim VfL derzeit im defensiven Mittelfeld auf, doch das unterstreicht nur die Vielseitigkeit des deutschen U21-Nationalkickers. Ihm gegenüber würde sich Marcel Schäfer gut machen. Der 24-jährige Linksverteidiger debütierte bereits unter Bundestrainer Joachim Löw in der DFB-A-Auswahl, ist aber in Wolfsburg noch bis 2012 gebunden und wäre dementsprechend teuer.

Einen Regisseur wie Zvjezdan Misimovic in seiner jetzigen Form hätte sicher jede Mannschaft gerne in ihren Reihen. Der Bosnier, in Bochum noch als lauffaules Genie durchgefallen, ist inzwischen der beste Torvorbereiter in der Bundesliga. „Zwetschge“ hat allerdings ebenfalls noch ein bis 2012 gültiges Arbeitspapier und dürfte nur dann zu kriegen sein, wenn in Wolfsburg wirklich ein größerer Ausverkauf angesagt wäre.

Magath selbst hat all diesen Spekulationen schon einmal vorab eine Absage erteilt. "Ich gehe nicht davon aus, dass Wolfsburger Spieler nächste Saison auf Schalke sein werden", sagte der 55-Jährige.

Man wird sehen, denn Schalke muss kürzen, wird auf der anderen Seite aber auf dem Konto Platz für neue Überweisungsträger schaffen. So soll Marcelo Bordon offenbar Fabian Ernst in die Türkei folgen. Der 33-Jährige ist bei Fenerbahce Istanbul im Gespräch. Zwar dürfte der Brasilianer trotz eines Vertrags bis 2011 keine große Ablöse einspielen, aber Schalke würde so drei bis vier Millionen Euro Gehalt pro Jahr sparen.

Kevin Kuranyi hingegen spürt durch den Beginn einer neuen Ära auf Schalke neue Motivation zum Verbleib im Revier. "Magath hat es geschafft, Vereine, die ein bisschen durcheinander waren, wieder hoch zu holen", nickt der Angreifer. "Natürlich ist es ein positives Signal, wenn ein Trainer kommt, der für gute Arbeit steht." Es gebe nicht viele, die gut zu Schalke passen würden, findet der Torjäger: "Aber Magath ist einer davon."

In Stuttgart hat er den neuen Coach bereits erlebt. "Es waren die härtesten Trainingslager, die ich je mitgemacht habe", berichtete er: "Es ist hart, die Vorbereitung durchzuhalten. Besonders, wenn du es nicht gewohnt bist“, erinnert sich Kuranyi an eine Vorbereitung, bei der ihm alles aus dem Gesicht fiel. „Einmal haben wir Treppenläufe gemacht. Das war so anstrengend, dass ich gekotzt habe“, gibt der 27-Jährige zu. Kuranyi bekam seinerzeit auch die konsequente Seite des neuen starken Manns auf Schalke zu spüren: "Mich hat er damals zwischenzeitlich zurück zu den Amateuren geschickt, weil ich geglaubt hatte, es etwas lockerer angehen zu können", berichtet Kuranyi.

Magath sei dennoch genau der Richtige für S04, denn er versuche, den Fußball mit deutschen Tugenden weiterzuentwickeln. "Das mögen die Menschen im Ruhrgebiet", betont Kuranyi.

Er weiß aus eigener Erfahrung, wie sehr im Pott ehrliche Arbeit geschätzt wird.

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