War es in der Hinrunde sein Transfer zum BVB, der in Verbindung mit der Personalie Mladen Petric für Schlagzeilen sorgte, waren es später seine Tore gegen Gladbach, Karlsruhe und Schalke.
Doch dann folgte Dortmunds Siegesserie - und Zidan durfte dabei nur zusehen. Denn während Nelson Valdez und Alex Frei ihren Startplatzanspruch mit Toren, Vorlagen und starken Leistungen untermauerten, kam Zidan ausschließlich als Joker zum Zug. Eine unbefriedigende Situation, die nicht spurlos an dem sensiblen Ägypter vorübergegangen war.
Als der Nationalspieler am Freitag im Abschlusstraining einen Schlag auf den Fuß bekam, wollte er deshalb die Frankfurt-Reise eigentlich absagen. Doch Jürgen Klopp redete ihm ins Gewissen und prophezeite: „Wir brauchen dich. Du wirst das Ding entscheiden.“
Es muss eine Eingebung des 41-Jährigen gewesen sein, denn genau so kam es: Tamas Hajnal hatte den Ball in die Richtung von Eintracht-Keeper Markus Pröll gebracht, ein Frankfurter kam dazwischen, doch Zidan war willensstärker. Erst blockte er die Kugel mit dem Rücken ab, dann netzte er ins Eck zu seinem sechsten Saisontor ein.
„Natürlich ist es ein schönes Gefühl hereinzukommen und das Tor zu treffen“, freute sich der Edeljoker über seinen Geniestreich, dem er den schwarz-gelben Fans auf den Rängen widmete: „Ich habe das bei keinem meiner früheren Vereine erlebt, dass so viele Menschen mit zu Auswärtsspielen kommen. Das ist einfach nur überragend und enorm wichtig für unsere Mannschaft.“
Mit seinem Tor öffnete er das Tor nach Europa ein Stück weiter, doch viel wichtiger war es dem Ex-Mainzer zunächst, dass sein Klub jetzt wieder vor Schalke, dem größten Rivalen platziert ist: „Das ist so geil. Es wäre nicht schlecht, wenn unsere Serie jetzt bis zum Ende der Saison weitergehen würde. Aber es wird nicht einfach.“
Auch nicht für Zidan, der vermutlich erneut als Joker in die Partie kommen dürfte, gegen Frankfurt aber definitiv Pluspunkte für einen früheren Einsatz gesammelt hat. Schwierigkeiten mit seiner Rolle auf der Bank hat er zumindest momentan noch nicht.
Das Verhältnis zu Klopp ist jedenfalls noch intakt: „Er ist ein super Mensch, und weiß immer genau, wie er mich motivieren muss. Es ist ein geiles Gefühl, wenn der Trainer dir so vertraut. Umso schöner ist, dass ich ihm das Vertrauen gegen Frankfurt zurückzahlen konnte. Ich akzeptiere meine Rolle, denn die Mannschaft hat Erfolg. Darüber freue ich mich riesig.“
Noch größer dürfte die Freude werden, wenn es für Europa reicht. Dann dürfte der Joker nämlich noch viel öfter stechen.
