Die Karriere im Trikot des VfL war für ihn eine Fahrt mit der Achterbahn durch alle Höhen und Tiefen des Fußballs. Nicht nur mit der Mannschaft, auch persönlich kennt er alle Facetten seines Jobs. Und als im ersten Abschnitt die „Maltritz-raus“-Sprechchöre durch das Stadion hallten, wird er sich seinen Teil gedacht haben. Philipp Bönig später: „Das ist nicht schön. Das habe ich schon selbst erlebt.“ Dass die Tabellensituation sich für den VfL weiter zugespitzt hat, ist für ihn verständlich. Bönig: „Die Suppe haben wir uns selbst eingebrockt. Wir haben gut angefangen. Aber es ist bitter, wie einfach wir unsere Gegentore abschenken. Man muss uns ja gar nicht groß ausspielen, um zum Erfolg zu kommen.“
Wie wahr. Denn mit einem Fehlpass in die Beine des Gegners (Yahia) oder einer vergessenen Zuordnung (Freier) macht man selbst den bis dato auswärtsschwachen Gegner stark. Bönig frustriert: „Es sind nur ganz einfache Dinge, die zu unseren Gegentoren führen.“ Doch der Bayer ist ein zu positiver Mensch, um alles zu verdammen, was Freitag passiert ist: „In der Kabine ist nicht nur der Trainer, sondern auch wir Spieler richtig laut geworden. Es hat richtig gekracht. Wir haben alles probiert, aber es war zu wenig.“ Doch wenn ihn gestern einer ansprach, dass die kommenden Partien in Berlin und Hamburg wohl aussichtslose Unterfangen sein würden, dann widersprach der Linksfuß vehement: „Wenn wir wirklich so denken würden, wären wir ja schon abgestiegen.“
Und dann fügt er selbstbewusst hinzu: „Wir kennen diese Situation, können auch mit brutalem Druck umgehen. Jetzt wird es einfach Zeit, dass wir in Berlin und Hamburg zeigen, dass wir einen Arsch in der Hose haben und auch auswärts punkten können.“