Zu erschüttert war er selbst über das, was er und seine Kollegen über 45 Minuten abgeliefert hatten. Der Algerier schätzt die momentane Situation realistisch ein: „Das Wasser steht uns bis zum Kopf. Mund und Nase schauen noch heraus und noch können wir ein wenig atmen.“ Der Nationalspieler wollte wahrlich nichts schön reden: „Wir haben eine katastrophale erste Halbzeit gespielt. Nun liegt es aber immer noch an uns, in den letzten vier Spielen die nötigen Punkte zu erreichen. Aber ganz ehrlich - wir befinden uns in einer Sch..-Situation.“ Warum er und seine Kollegen nach dem Gegentor, an dem er selbst großen Anteil hatte, phasenweise völlig die Nerven verloren, kann er selbst nicht erklären, gesteht aber ein: „Bis zur Halbzeit waren wir dann völlig verunsichert.“ Immerhin, als positives Signal wertet Yahia die zweite Halbzeit: „Ich denke, dass Hannover 96 sich bei Torwart Enke bedanken kann, dass sie am Ende gewonnen haben. Er hat ein ganz, ganz gutes Spiel gemacht. Mit vielen spektakulären Paraden.“ Der Innenverteidiger ist überzeugt: „Wäre uns der Abschlusstreffer gelungen, dann wäre die Partie noch gekippt.“
Kein Verständnis hatte Yahia für das Verhalten der Anhänger gegenüber seinem Abwehrkollegen Marcel Maltritz: „Man sagt doch immer, dass die Spieler nicht treu zu ihrem Verein stehen. Malte hat damals seinen Vertrag verlängert, als es dem VfL auch ganz dreckig ging.“ Und richtig giftig fügt er an: „Da sucht man sich nicht einen raus, den man dann auspfeift und niedermacht - da muss man nicht auf einen Spieler spucken, wenn er schon am Boden liegt.“ Damit will Yahia keinesfalls den Fans das Recht auf lautstarke Kritik absprechen: „Ich akzeptiere, wenn man so schlecht spielt, dass man etwas an den Kopf bekommt. Aber dann bitte auch alle.“
Samstagnachmittag verfolgte Yahia die Ergebnisse der Konkurrenz, hatte aber im Vorfeld schon deutlich betont: „Wir müssen uns selbst helfen, noch können wir den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen.“