Nach der 1:2-Heimniederlage am Samstag gegen Bayer Leverkusen können sich die Königsblauen die Teilnahme am internationalen Wettbewerb abschminken. Mindestens fünf Punkte auf Platz fünf sind in den verbleibenden vier Partien nicht mehr aufzuholen, zumal der für Schalke größte anzunehmende Unfall auch noch passiert ist. Denn durch den 2:0-Erfolg von Borussia Dortmund in Frankfurt ist der ewige Revierrivale abermals in der Tabelle an den Gelsenkirchenern vorbeigezogen und hat seinen Anspruch auf die Teilnahme an der neuen Europa League untermauert.
„Unser Ziel ist und bleibt es, noch so viele Punkte wie möglich zu holen. Dann schauen wir am Ende, was dabei herauskommt“, wollte Trainer Mike Büskens das Wort Europa nach der ernüchternden Pleite gegen den „Angstgegner“ Bayer nicht mehr in den Mund nehmen. Und so ging am 2. Mai die beeindruckende Erfolgsserie des zweifachen Schalker Interims-Trainertrios zu Ende. In zwei Spielzeiten, in denen Büskens, Youri Mulder und Oliver Reck mit ihrem Team in zehn Partien sage und schreibe 28 Punkte einfuhren, gab es nach zuletzt vier Dreiern den bitteren Rückschlag.
Für Büskens keine schöne, aber keineswegs unerwartete Erfahrung. „Wir mussten irgendwann damit rechnen, dass wir mal wieder als Verlierer vom Platz gehen würden. Ich war nicht so blauäugig zu glauben, dass mir dieses Gefühl nie widerfahren würde. Niederlagen schmerzen immer, aber was mich mehr ärgert als die nicht geholten Punkte ist die Tatsache, wir wir in der ersten Halbzeit hier aufgetreten sind“, stöhnte der Schalker „Eurofighter“.
Die Werkself präsentierte sich in der Veltins-Arena wie eine absolute Spitzenmannschaft - und das obwohl die Rheinländer in der Rückrunde lediglich das Derby gegen Köln für sich entscheiden konnten. „Für uns war es die notwendige und erwartete Antwort auf das Spiel gegen Karlsruhe. Kompliment an die Mannschaft, die vor allem in der ersten Halbzeit hervorragend gespielt hat. Wenn es überhaupt ein Manko gab, dann die Chancenauswertung“, verbrachte Bayer-Trainer Bruno Labbadia einen gelungenen Nachmittag im Revier.
Bei den frühen Schockmomenten durch Patrick Helmes’ 19. Saisontreffer, dem auch schon eine Ladehemmung angedichtet worden war, und Renato Augusto sah die Schalker Verteidigung wie eine zufällig zusammengewürfelte Amateurauswahl aus. „Wir haben die beste Abwehr der Liga. Da darf so etwas einfach nicht passieren“, sparte S04-Kapitän Mladen Krstajic nicht mit Selbstkritik.
Vor allem Christian Pander hatte zwischenzeitlich die Orientierung verloren und wurde von Büskens schon vor der Pause durch seine Herausnahme erlöst. Der Linksverteidiger reagierte zunächst wütend, doch der Trikotwurf von Schalke wurde hinterher kein großes Thema (siehe Seite 5!). Kevin Kuranyis Scheibenschießen gegen das Ziel René Adler wurde zu spät von Erfolg gekrönt, sodass auf Schalke bereits jetzt die Planungen für die neue Saison intensiv angegangen werden können.