Knapp vier Wochen vor seiner Jahresbilanz für 2003/04 sieht Borussia Dortmund einem erwarteten Defizit von 50 bis 60 Millionen Euro entgegen. Wie die Ruhr-Nachrichten in ihrer Samstagausgabe berichten, muss die Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) bis zum Jahresende in zwei Raten insgesamt noch vier Millionen Euro zur Rückabwicklung des Vertrages über die Namensrechte am Westfalenstadion an die Assunta GmbH überweisen.
Zudem wird eine Gewerbesteuerzahlung an die Stadt Dortmund in einer Größenordnung von rund fünf Millionen Euro fällig. Beide Summen bestätigte BVB-Geschäftsführer Michael Meier den Ruhr-Nachrichten am Donnerstag und bezeichnete die Zahlung der Gewerbesteuer als "gewaltige Nummer".
Suche nach frischem Geld
Eine Möglichkeit der Borussia, zusätzlich Liquidität zu beschaffen, wäre eine Kapitalerhöhung. Die Geschäftsführung hat sich dies vor dem Börsengang im Oktober 2000 in der Satzung festschreiben lassen. Sie benötigt dazu die Zustimmung des Aufsichtsrates. Ob diese Variante in Frage kommt, ließ Meier offen: "Dazu kann und darf ich nichts sagen." Kapitalerhöhungen verwässern den Aktienbesitz der aktuellen Aktionäre.
Auf der Suche nach frischem Geld, so Geschäftsführer Michael Meier, bediene man sich weiter der Dienste von DFM Fonds. Der Leverkusener Finanzdienstleister, der vom BVB ein monatliches Beratungshonorar in Höhe von 58.000 Euro bezieht, hatte Ende Juni rund zehn Millionen Euro für die KGaA akquiriert und dafür eine Provision in Höhe von 394.400 Euro erhalten.