Gut fünf Wochen vor Beginn der Europameisterschaft in Portugal (12. Juni bis 4. Juli) ist Torhüter Frank Rost von Bundesligist Schalke 04 davon überzeugt, als Nummer drei hinter Oliver Kahn und Jens Lehmann nominiert zu werden. "Ich gehe fest davon aus, mit nach Portugal zu fahren. In der Nationalmannschaft sollten schließlich immer die Besten spielen", erklärte der 30 Jahre alte Schlussmann in Sport Bild.
"Habe genug internationale Erfahrung"
Auf die Feststellung, dass der 25-jährige Timo Hildebrand vom VfB Stuttgart, der beim jüngsten 1:5-Debakel in Bukarest gegen Rumänien Kahn in der zweiten Halbzeit ablöste, als Favorit auf die Position als deutsche Nummer drei gehandelt wird und Erfahrung in der Champions League sammeln konnte, erwiderte der Schalker: "Wenn es danach gehen würde, hätte Andi Köpke nie für Deutschland spielen dürfen. Kein Spieler ist allein für den Erfolg oder Misserfolg einer Mannschaft verantwortlich. Ich habe genug internationale Erfahrung, mehrfach im UEFA-Cup gespielt. Ich brauche mich weder zu verstecken oder anzubiedern. Oder irgendwelche Sprüche gegen meine Konkurrenten abzulassen."
Unterdessen ist Rost nicht verwundert, "dass wir den UEFA-Cup verpasst haben": "Weil unsere Mannschaft noch keine Einheit darstellt. Sie ist nicht über Jahre gewachsen, muss sich langsam finden. Wir haben in dieser Saison nicht die nötige Klasse gezeigt, die eine Spitzentruppe ausmacht. Zudem fehlen uns so abgezockte Sauhunde wie Bayerns Roy Makaay. Ich finde, Schalke kann mit Platz sieben oder acht gut leben. Wir müssen froh sein, dass es uns nicht ergangen ist wie der Hertha."
Titelkampf noch kein Thema
Rost glaubt trotz der Verpflichtungen von Ailton und Mladen Krstajic von Werder Bremen nicht daran, dass Schalke in der nächsten Saison mit um die deutsche Meisterschaft spielen wird: "Bislang wurden nur diese beiden verpflichtet. Um in den Titelkampf eingreifen zu können, muss aber noch was Ungeheures passieren. Uns fehlt einer wie Micoud. Doch alle, die wir haben wollten, sind anscheinend nicht zu bekommen."
Der Schalker Keeper befürchtet indes keine Probleme mit Ailton: "Gerade Brasilianer müssen sich immer wohl fühlen. Sonst zeigen sie schnell ihren Unmut. Aber ich bin sicher, dass Toni Ailton allen Kritikern auch auf Schalke seine Qualitäten beweisen will."