So richtig warm wurde das Publikum mit den VfL-Verantwortlichen aber auch nach dem wichtigen Erfolg gegen den harmlosen Abstiegskonkurrenten nicht.
Die Eiszeit zwischen Chefetage und Anhang ist kein neues Phänomen, wurde aber vor dem Anpfiff erneut offenkundig, als sich die Ostkurve mit dem suspendierten und inzwischen nach Leverkusen abgewanderten Thomas Zdebel solidarisierte. Tausende Tafeln mit Zdebels Rückennummer acht wurden beim Verlesen der Mannschaftsaufstellung in die Höhe gehalten, zudem wurde jedem Vornamen der Nachname des Ex-Kapitäns entgegengeschmettert. „Die Fans verstehen uns nicht, dann müssen wir sie auch nicht verstehen“, kommentierte Sportvorstand Thomas Ernst die Aktion.
Der Funktionär stand neben Trainer Marcel Koller und Boss Werner Altegoer im Mittelpunkt der Kritik, die mit einem Plakat mit der Aufschrift „Es reicht – Schluss mit desolater Vereinspolitik“ garniert wurde. „In diesem Ausmaß kann ich das nicht nachvollziehen“, bemerkte Ernst.
Doch auch er musste einräumen, dass der Anhang sich während der 90 Minuten voll auf das eminent wichtige Schicksalsspiel konzentrierte und die Mannschaft unterstützte. Und am Ende mit dem Dreier belohnt wurde, der aber kaum zur Versöhnung beitragen konnte.