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Allofs wirft Assauer den Fehde-Handschuh hin

Allofs wirft Assauer den Fehde-Handschuh hin
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Nach dem Verlust von Mladen Krstajic und Ailton hat Bremens Sportdirektor Klaus Allofs schweres Geschütz gegen Schalke 04 und seinen Manager Rudi Assauer aufgefahren: "Sein Verhalten ist unredlich", schimpfte Allofs.

Der SV Werder Bremen ist nach dem Sturm an die Tabellenspitze der Bundesliga unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Nach Abwehrspieler Mladen Krstajic wechselt in Top-Torjäger Ailton der zweite Leistungsträger zur kommenden Saison ablösefrei zum Ligakonkurrenten Schalke 04. Doch weniger die Wechsel an sich als ihr Zustandekommen bringen Bremens Sportdirektor Klaus Allofs auf die Palme. "Das Verhalten von Rudi Assauer war unredlich. Als ehemaliger Spieler und Manager von Werder war seine Beziehung zu uns immer etwas Besonderes. Er weiß Dinge von uns, die andere Kollege nicht wissen, hat uns aber in keiner Weise über seine Verhandlungen informiert", schimpfte Allofs nach der Bekanntgabe der Wechsel über seinen Schalker Amtskollegen, der von 1970 bis 1976 (188 Bundesligaspiele) als Profi das Werder-Trikot getragen hatte und danach bis zum Mai 1981 als Manager an der Weser tätig war.

Kopfschütteln bei den "Knappen"

Bei Schalke, wo Ailton einen Vertrag bis 2006 und Krstajic bis 2008 unterschreiben wird, zeigte man für derartige Äußerungen wenig Verständnis. "Ich kann zwar nachvollziehen, dass sich Allofs echauffiert, aber es wäre fahrlässig von uns gewesen, sich nicht um diese Spieler zu bemühen. Die Transfers waren von langer Hand vorbereitet", sagte Trainer Jupp Heynckes.

Ailton selber schließt sogar einen Transfer zu den Königsblauen schon in der Winterpause nicht aus. "Es ist ja noch nicht klar, dass ich bis zum Sommer bleibe. Vielleicht wechsel ich auch schon im Winter. Das ist aber Sache der Klubs", sagte der 30-Jährige im Interview mit der Tageszeitung Die Welt.

Ailton soll bei Schalke derweil den schwächelnden Angriff mit den verletzungsanfälligen Victor Agali und Ebbe Sand beleben. "Ailton ist genau der Spieler, den ich brauche. Er ist torgefährlich und ein echter Individualist", schwärmte Heynckes: "Ein Verein wie Schalke 04 muss langfristig immer in UEFA-Cup oder Champions League mitspielen. Dabei wird er uns helfen."

Bei Werder ist man nach der neuerlichen Schwächung derweil desillusioniert. "Das ist ein Rückschlag. Aber wir sind bis an unsere Grenzen gegangen, konnten aber bei den Schalker Angeboten nicht mithalten", sagte Allofs. Der Werder-Sportdirektor fügte hinzu: "Schalke hat Krstajic rund eine Million Euro pro Jahr mehr geboten als wir. Und unser Angebot war wirklich gut. Das Ganze dann für fünf Jahre und in einer Zeit, in der nach der Kirch-Krise noch weitere Einbußen im TV-Bereich möglich sind und die Bezüge der Spieler eigentlich reduziert werden müssten. Aber der Klub ist im Moment sportlich angeschlagen und steht unter Druck. Nach der Schlappe mit Morientes brauchte Rudi Assauer etwas zum Vorzeigen. Dafür ist ihm offenbar keine Summe zu hoch. Da sind wird dann verletzlich."

Bremen steht vor Neuaufbau

Nachdem in den vergangenen Jahren schon die Nationalspieler Frank Rost (ebenfalls nach Schalke) und Torsten Frings (nach Dortmund) sowie Claudio Pizarro (Bayern München) den Hanseaten den Rücken gekehrt und Marco Bode und Dieter Eilts ihre Karrieren beendet hatten, stehen der Manager und Trainer Thomas Schaaf einmal mehr vor dem Neuaufbau.

"Das ist ein Aderlass, aber kein Ausverkauf", meinte Allofs: "Ich verspreche, dass wir für Abwehr und Angriff neue gute Spieler finden werden. Das war in der Vergangenheit immer so. Es hat ja mittlerweile schon Tradition, dass wir einen neuen Spieler groß rausbringen." Das wird auch nötig sein - zumal Spielmacher Johan Micoud im vergangenen April ebenfalls mit einem anderen Klub in Verbindung gebracht worden war: mit Schalke 04 ...

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