Die Stars von Werder Bremen zieht es trotz des derzeitigen Höhenflugs in der Bundesliga zum FC Schalke 04. Den "Königsblauen" ist ein weiterer spektakulärer Coup auf dem Transfermarkt gelungen. Der Brasilianer Ailton wechselt zu Beginn der kommenden Saison vom aktuellen Spitzenreiter Werder Bremen nach Gelsenkirchen. Manager Rudi Assauer gelang damit bei seinem Ex-Klub bereits der zweite ganz große Transfer-Erfolg: Schon am Vortag hatte Innenverteidiger Mladen Krstajic seinen Wechsel von Bremen in die Arena AufSchalke zu Beginn der kommenden Saison bekannt gegeben.
Torjäger Ailton Goncalves da Silva hat in Schalke einen Vertrag bis 2006 unterschrieben, der sich nach einer gewissen Anzahl von Spielen automatisch um ein weiteres Jahr verlängert. Assauer: "Ailton ist genau der Mann, der in unser Anforderungsprofil passt, und er ist noch torgefährlicher als Emile Mpenza." Der Belgier hatte den Klub zu Saisonbeginn verlassen.
Heynckes: "Die Klasse von Ailton steht außer Zweifel"
Trainer Jupp Heynckes kommentierte den Transfer von Ailton mit den Worten: "Unsere Absicht ist es, mehr Qualität und mehr Konkurrenz in den Kader zu bringen. Das ist uns gelungen. Zu Ailton braucht man nicht mehr viel zu sagen, er ist einer besten Stürmer der Bundesliga und hat seine Klasse in den vergangenen Jahren kontinuierlich unter Beweis gestellt." Der Brasilianer spielt seit fünf Jahren in Bremen und führt die Torschützenliste der laufenden Saison mit sieben Treffern an. Heyckes: "Die Klasse von Ailton steht außer Zweifel."
Bremens Sportdirektor Klaus Allofs zeigte sich im DSF vom Vorgehen der Schalker verärgert: "Wir sind sehr enttäuscht von der Vorgehensweise der Schalker. Gerade in der Zusammenarbeit von Rudi Assauer mit Werder Bremen hat es in der Vergangenheit andere Regeln gegeben." Der Brasilianer freut sich auf den neuen Klub: "Schalke ist von seinen Möglichkeiten her mit sehr wenigen Klubs in der Liga zu vergleichen. Für mich ist das eine absolute Top-Adresse, und ich freue mich darauf, in der kommenden Saison Arena im blauen Trikot auf Torejagd gehen zu können." Ailton feierte am 19. Juli seinen 30. Geburtstag und ist damit auf den Tag genau ein Jahr jünger als sein zukünftiger Kollege Ebbe Sand.
Verpflichtung trotz Eskapaden
"Wir haben einen ähnlichen Typ gesucht, wie wir ihn in Emile Mpenza verloren haben", meinte Assauer weiter. Schon beim ersten und einzigen Gespräch erzielten der umtriebige Manager und Schalkes Sportdirektor Andreas Müller Einigung mit Ailton. Über die Modalitäten wurde Stillschweigen vereinbart. Insgesamt erzielte der 30-Jährige in 144 Meisterschaftsspielen für den SV Werder 67 Treffer. Auch seine gelegentlichen Eskapaden konnten die Schalker nicht daran hindern, ihn zu verpflichten.
Der 29 Jahre alte Krstajic hatte sich mit dem FC Schalke 04 am Vortag auf einen Vertrag bis 2008 geeinigt. Krstajic informierte bereits am Montag Cheftrainer Thomas Schaaf und den Vorstand über den Wechsel. Da war der Coup mit Ailton offensichtlich auch schon in trockenen Tüchern.
"Wir sind mit unserem Angebot an die Grenze des Möglichen gegangen, aber Schalke 04 ist offenbar in der Lage, Gehälter in einer anderen Dimension zu zahlen", sagte Sportdirektor Klaus Allofs schon nach dem Krstajic-Transfer. "Er ist einer der besten Innenverteidiger der Liga. Es wäre fahrlässig gewesen, sich nicht um ihn zu bemühen", meinte Andreas Müller.