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Schalke 2009: Bauernopfer und viele Versprechungen
Geduldsspiel dauert bis zum Mai

Von einer guten Rückrunde überzeugt: Schalkes Manager Andreas Müller (Foto: firo).
Von einer guten Rückrunde überzeugt: Schalkes Manager Andreas Müller (Foto: firo).

Der FC Schalke hat das neue Jahr gleich mit zwei lauten Krachern begrüßt.

Zunächst fehlten zehn Profis beim Trainingsstart, was zwar mit Trainer Fred Rutten so abgestimmt war, womit der skandalträchtige Klub aber mal wieder gleich ein denkbar schlechtes Bild in der Öffentlichkeit abgab. 24 Stunden später rasierten Rutten und Manager Andreas Müller in Albert Streit und dem inzwischen abgewanderten Peter Lövenkrands zwei Spieler, die in den Planungen der beiden Verantwortlichen keine Rolle mehr spielen.

Die jetzigen Bauernopfer sind vor allem Müllers spätes Eingeständnis seiner verfehlten Transferpolitik in den vergangenen Jahren. Mag er Jermaine Jones und Heiko Westermann zurecht immer wieder als gelungene Verpflichtungen dagegen halten, die Waage zwischen guten und schlechten Einkäufen neigt sich inzwischen leider zur falschen Seite.

Dass er nach den Fehlgriffen vor einem Jahr, zu denen natürlich auch 3,5-Millionen-Euro-Flop Zé Roberto II an oberster Stelle gehört, jetzt nicht wieder in hektischen Aktionismus verfällt, ist allerdings richtig. Mögen die Fans noch so sehr nach neuen Spielern schreien, weil man mit dem jetzigen, ausgedünnten Kader die Ziele nicht erreichen kann, im Januar gibt der Markt eben nicht den kreativen wie torgefährlichen Mittelfeldspieler her, der nicht mehr als fünf Millionen Euro Ablöse kosten darf, die Mannschaft aber gleich in die Champions League schießt.

Im schlimmsten Fall muss man nach den vorzeigbaren Erfolgen in den vergangenen Jahren - zweimal Platz zwei und das Erreichen des Viertelfinals der europäischen Königsklasse gegen den großen FC Barcelona - die Saison 2008/09 schmerzhaft als verlorenes Jahr abschreiben und im kommenden Sommer das Gerüst Schalke 04 neu aufbauen.

Bis dahin stehen alle Beteiligten auf dem Prüfstand, sprich Trainer, Manager und Spieler. Rutten und Müller haben schon fest versprochen, dass in der Rückrunde alles besser wird, man muss nur eben fest dran glauben. Ob die Mächtigen im Verein, Boss Josef Schnusenberg und Aufsichtsratschef Clemens Tönnies allerdings die nötige Geduld dafür aufbringen, ist äußerst fraglich.

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