Die Einzelkritik des BVB gegen Mönchengladbach:

Zidan glänzt, Hajnal fliegt

Roman Weidenfeller (2-): Sammelte weiter Argumente für eine Vertragsverlängerung, als er Friends Kopfball mit einer Glanzparade aus der Gefahrenzone boxte (64.). Trotzdem wird es vorerst nichts mit dem BVB-Rekord, weil van den Bergh den Spielverderber gab (80.).

Patrick Owomoyela (3-): Lieferte in der Defensive eine unaufgeregte und grundsolide Vorstellung gegen Gladbachs Wirbelwind Marin ab, vergaß mitunter jedoch, dass ein Außenverteidiger auch mal nach vorne gehen darf. Stark verbesserungswürdig sind seine Freistöße, die gegen die Fohlen gleich reihenweise ihr Ziel verfehlten.

Neven Subotic (4+): Ihm dürfte die Pause entgegen kommen, denn auch gegen Gladbach offenbarte er wieder einige Unsicherheiten im Aufbauspiel. Gegen Friend sah er in den Kopfballduellen zudem nicht immer gut aus (64., 72.). Der Youngster kann sich jedoch auf die Fahne schreiben, das Führungstor durch Zidan mit seinem Befreiungsschlag eingeleitet zu haben (35.).

Mats Hummels (3): Auf gewohnter Position gewohnt sicher in der Defensivarbeit, wenngleich erneut mit technischen Mängeln im Vorwärtsdrang. Er suchte zwar oft den Weg über die Mittellinie, seine Pässe in die Tiefe gerieten jedoch entweder zu lang oder zu kurz.

Young-Pyo Lee (4): Wirkte nach seiner Vertragsverlängerung nicht so solide wie zuletzt. So hatte er Glück, dass die Gladbacher seinen Stellungsfehler in der Anfangsphase nicht ausnutzen konnten. Offensiv ab der zweiten Hälfte mit mehr Drang und einigen technischen Kabinettstückchen. Es fehlte jedoch an Effektivität.

Tinga (4): Als „Sechser“ ist er einfach überfordert. Wusste häufig nicht, wo er hingehörte, auch wenn er das durch sein Laufpensum teilweise wett machen konnte. Als Sahin ins Spiel kam, klappte die Abstimmung besser, die Löcher wurden kleiner.

Jakub Blaszczykowski (3-): Musste im Mittelfeld Defensivaufgaben übernehmen und kam deshalb zunächst im Angriff nicht so zum Zuge. In Hälfte zwei, als Gladbach hinten mehr und mehr aufmachte, schlug jedoch seine Stunde. Speziell als er Sahin nach einem herrlichen Solo gegen drei Gladbacher mit seinem Querpass bediente (55.). Allerdings verschuldete er durch seine Passivität auch den Gegentreffer (80.).

Tamas Hajnal (5): Was für ein schwarzer Tag für den Ungar, dessen Hinrunde bislang so glänzend verlaufen war. Sah bereits nach 38 Minuten die Ampelkarte und machte damit seine Ankündigung („Der Platz muss brennen“) in übertriebener Art und Weise wahr. Spielerisch zeigte er dagegen nur sehr wenig.

Florian Kringe (4-): Hatte gegen Levels einen sehr schweren Stand und fand überhaupt nicht ins Spiel. Defensiv schlug er erschreckend viele Bälle blind auf die Tribüne, nach vorne trat er so gut wie überhaupt nicht in Erscheinung.

Mohamed Zidan (2-): Machte schon durch einen guten Beginn auf sich aufmerksam und setzte diesen Trend bis zu seiner Auswechslung fort. Klasse, wie er Heimeroth aus 22 Metern per Volleyschuss überwand (35.). Sehenswert, wie er „Kuba“ vor dem 2:0 bediente (55.).

Alexander Frei (5): Ackerte und kämpfte viel, schoss dabei jedoch massiv über das Ziel hinaus. Nur eine Minute nach Hajnals Platzverweis hätte es auch den Schweizer treffen müssen, der Paauwe mit einem bösen Ellenbogenschlag niederstreckte (40.). So etwas gehört einfach nicht auf den Fußballplatz.

Nuri Sahin (3): Was ihm in den letzten Wochen fehlte, war diesmal da: Die Ruhe im Abschluss. Ganz abgebrüht und cool erzielte er freistehend das 2:0 (55.), nachdem er von „Kuba“ in Szene gesetzt wurde. Auch sonst zeigte er vielversprechende Ansätze im Zentrum.