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Wer denkt, Jahreshauptversammlungen von börsennotierten Unternehmen seien ein Sammelbecken für Anzugträger aller Art liegt damit nicht sonderlich falsch - auch beim einzig börsennotierten Club Deutschlands, Borussia Dortmund, kleidet sich der Großteil der Aktionäre in feinem Zwirn.
Doch es gibt sie, die Ausnahmen von der Regel. Eine davon ist Wilfried Lache, ein echtes Ruhrpott-Original, der seit nunmehr 67 Jahren treu und fest zum BVB steht - auch, „wenn es vom Alten damals dafür Dresche gab.“
Der Rentner aus Dortmund besitzt seit dem ersten Handelstag der BVB-Aktie zehn eigene Wertpapiere „seines Clubs“, und ist seit 2000 Stammgast auf der jährlichen Aktionärsversammlung. In diesem Jahr ergriff er nun das erste Mal selbst das Wort - und sorgte damit für den wohl heitersten Moment einer quälend langen Veranstaltung.
„Ich habe hier zwei Puppen mit original Unterschriften der Meistermannschaft von 1963“, verkündete der Pensionär, während er die in schwarz und gelb gekleideten Puppen aus seiner BVB-Einkaufstüte zog: „Herr Präsident, sie haben bessere Möglichkeiten als meine Frau, um darauf aufzupassen. Deshalb würde ich sie ihnen gerne schenken.“
Freute sich über die Präsente: BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball.
Dr. Reinhard Rauball, seit 2004 zum dritten Mal Präsident des BVB, nahm die Präsente dankend an und versprach ihnen einen Ehrenplatz im demnächst öffnenden Vereinsmuseum „Borusseum“.
Doch Lache lag noch mehr auf dem Herzen als die Übergabe seiner treuen Fan-Gefährten: Die Einrichtung einer Frauenfußball-Abteilung beim BVB.
„Das sollten sie sich überlegen“, verkündete der Kleinst-Aktionär, bevor er schmunzelnd versprach: „Dafür stifte ich sogar meine nicht ausgeschüttete Dividende.“
