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KSC - BVB 0:1 / Klopp-Elf siegt mit Glück und Weidenfeller
Ausschlafen und träumen am freien Samstag

BVB: Klopp-Elf siegt mit Glück und Weidenfeller
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Als BVB-Busfahrer Udo Rottke seine müden Kicker am frühen Samstagmorgen heil am Dortmunder Trainingsgelände in Brackel absetzte, begann für die Männer von Jürgen Klopp der angenehme Teil des Wochenendes.

Ausschlafen war fortan angesagt - und nicht wenige dürften dabei von der Tabelle geträumt haben.

Wenige Stunden zuvor hatten die Schwarz-Gelben beim 1:0 (1:0)-Erfolg über den Karlsruher SC den vierten Auswärts-“Dreier“ der Saison unter Dach und Fach gebracht und sich damit den freien Samstag, den ihr Chefcoach aufgrund der Jahreshauptversammlung am Sonntag ins Programm aufnahm, redlich verdient.

Denn zumindest für einige Stunden rangieren die Dortmunder auf einem vor wenigen Monaten noch unmöglich erscheinenden vierten Rang - und damit vor den hochgehandelten Teams aus Hamburg, Bremen, Wolfsburg und Schalke.

„Ich bin sehr zufrieden mit unserem Spiel und dem Ergebnis. Wir wussten, dass der KSC unheimlich hohen Aufwand betreiben würde, um das Match zu gewinnen. Aber wir haben dagegen gehalten“, konnte Klopp nach 90 nicht immer hochklassigen, aber intensiv geführten Minuten aufatmen, verschwieg dabei aber auch nicht den vielleicht entscheidendsten Faktor des Tages: „Wir mussten ein wenig das Glück in Anspruch nehmen. Aber ich denke, dass wir uns das in den letzten Wochen verdient haben.“

Genau jenes Fortune, dass die Borussen auf eine - trotz der widrigen Wetterbedingungen - lockere Heimfahrt schickte, sorgte bei den Gastgebern für hängende Köpfe.

Stellvertretend für seine enttäuschten Kollegen fasste KSC-Linksverteidiger Christian Eichner die Gemütslage des gesamten Vereins zusammen: „Momentan fühle ich eine riesengroße Leere und Ratlosigkeit. Wir können uns eigentlich keine großen Vorwürfe machen, aber es reicht einfach nicht.“

Und auch die Worte von Karlsruhes Coach Edmund Becker klangen fast schon wie ein Offenbarungseid im Abstiegskampf: „Wir sind diese Situation nicht gewohnt. Es kommt kein Druck zu stande. Wir sind einfach nicht in der Lage, das abzurufen, was wir im letzten Jahr gezeigt haben. Davon müssen wir schleunigst weg.“

Mut bekamen die aufopferungsvoll kämpfenden, im Abschluss aber mit Unvermögen und Pech gesegneten Karlsruher ausgerechnet von demjenigen zugesprochen, der sie mit einer gut eingestellten Mannschaft überhaupt so tief ins Tal der Tränen geschickt hatte: Jürgen Klopp.

Der BVB-Trainer verriet: „Es ist noch nicht so lange her, da habe ich bei einem Verein gearbeitet, der ganz ähnliche Möglichkeiten hatte wie der KSC. Wir hatten viel schlimmere Serien zu überstehen. Dass die Karlsruher die Qualität besitzen, hat man am Freitag gesehen. Ich habe das starke Gefühl, dass sie das regeln können und wünsche ihnen dabei viel Glück.“

Doch es bedarf schon etwas mehr als das am Freitag viel beschworene Glück, um die Wende zu schaffen.

Etwa einen Torjäger, zu dem sich Mohamed Zidan, der bereits in der 20. Minute das Tor des Tages erzielte, langsam auch im BVB-Dress zu entwickeln scheint. Oder jemanden wie Tamas Hajnal, der mit nur einer gezielt getretenen Flanke ein Spiel entscheiden kann.

Beides fehlt dem KSC, der noch vor einem Jahr genau dort stand, wo der BVB jetzt rangiert: auf einem sensationellen Platz vier. So schnell kann es gehen...

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