Orlando Engelaar wusste, dass er eine große Dummheit begangen hatte und sich bei seinen Teamkollegen bedanken konnte, dass sie in Unterzahl endlich Ernst machten.
„Die Rote Karte war hart“, fand Andreas Müller. „Er hat ja noch etwas gesagt, ich glaube, es war: Bist Du verrückt, weil er meinte, Einwurf für Cottbus wäre die falsche Entscheidung gewesen? Da muss man als Schieds- oder Linienrichter vielleicht auch mal berücksichtigen, wie es gemeint war“, hätte sich der S04-Manager mehr Fingerspitzengefühl gewünscht.
Während Referee Michael Weiner keinerlei Ermessenspielraum sah, hätte auch Marcelo Bordon Gnade vor Recht walten lassen. „Wenn die Schirisalles sehen und hören würden, was von den Spielern so gesagt und gezeigt wird, dann würden in den meisten Spielen nur noch zwei Mann auf dem Platz stehen“, erklärte der Brasilianer. Fred Rutten ging sogar einen Schritt weiter und gab zu bedenken, dass Engelaar womöglich ein Opfer seiner noch nicht ganz vollzogenen Umstellung von der Ehrendivision auf die Bundesliga geworden sei: „Das war von Orlando nicht schlau. In Holland hätte er dafür Gelb gesehen, aber hier sind die Regeln so.“
Ein unbedachter Moment, der dem Neuzugang vielleicht seinen gerade erst gewonnen Stammplatz kosten könnte. In Santander darf Engelaar am Donnerstag auflaufen, aber gegen Bayern München und sicher auch in Leverkusen wird er zusehen müssen.