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Schalke: Gerald Asamoah über Gott, Glauben und das Leben
Kirche oder Mittagessen und Ärger mit Oma

Gerald Asamoah und die "Steil-Haus-Gospel-Kids". singen "Oh Happy Day" (Foto: Ben Neumann).
Gerald Asamoah und die "Steil-Haus-Gospel-Kids". singen "Oh Happy Day" (Foto: Ben Neumann).
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Beim FC Schalke kommt Gerald Asamoah derzeit nicht über die Reservistenrolle hinaus, doch abseits des Fußballplatzes ist er nach wie vor ein gefragter Mann.

So auch am Montagabend bei der vierten Auflage der Talkrunde "Gott und die Welt" in der Wattenscheider Friedenskirche.

Bevor der 30-Jährige zusammen mit der Bochumer Ratsfrau Ingrid Borchert, dem Redaktionsleiter der WAZ-Wattenscheid Ferdinand Dick und dem Moderator und Pfarrer Dr. Rolf Heinrich der Frage "Was im Leben wirklich zählt" nachging, waren zunächst die Sangeskünste des Fußballers gefragt. Zusammen mit dem Kindergospel-Chor "Steil-Haus-Gospel-Kids" gab Asamoah den bekannten Song "Oh Happy Day" und zwei weitere Lieder zum Besten.

Den 300 Gästen in der Friedenskirche berichtete der 43-fache deutsche Nationalspieler zunächst über seine Kindheit in Ghana. Dort wuchs er mit seinen beiden Geschwistern bis zum zwölften Lebensjahr bei seiner Großmutter auf. "Sonntags hat sie uns immer in die Kirche geschickt. Wenn man mal keine Lust hatte und nicht hingehen wollte, gab es erstmal nichts zu Essen für uns", berichtete Asamoah.

Dank seiner Eltern, die ihm regelmäßig mit Fußballschuhen aus Deutschland versorgten, verfügte er als einziger im Kreise seiner Freunde über den Luxus vernünftiger Treter. "Weil die anderen keine Fußballschuhe hatten, habe ich sie immer ausgezogen und wir haben sie als Tor genutzt. Nachdem Spiel habe ich sie dann oft vergessen, und als ich sie später einsammeln wollte, waren die Schuhe dann meistens weg. Dafür habe ich immer richtig Ärger von Oma bekommen", schmunzelte der Schalker.

Anschließend berichtete der Stürmer, welche Bedeutung Geld für ihn hat: "Man darf nie vergessen, woher man kommt. Man kann Geld verdienen und Erfolg haben. Dafür habe ich viel Zeit investiert und hart gearbeitet, um Fußballprofi zu werden", hob "Asa" an, um klarzustellen: "Mein Ziel habe ich dank Gott erreicht. Wenn man es zu etwas gebracht hat, muss man auch bereit sein etwas zurückzugeben."

Mit zwölf Jahren kam er nach Deutschland und konnte seine längst in Hannover wohnenden Eltern "richtig kennen lernen". Parallel dazu begann er, seine fußballerische Ausbildung weiter forcieren. Doch schon als junger Mann mit erst 19 Jahren stellte sich für ihn plötzlich die Frage "Was im Leben wirklich zählt". Ärzte diagnostizierten eine Herzerkrankung. "Das war eine Situation für mich, die ich nicht kannte. Man lebt in den Tag hinein, spielt Fußball und hat Spaß und wird dann mit so einem Schlag konfrontiert. Ich wusste nicht, wie es weitergehen sollte", gibt der Schalker Publikumsliebling heute zu. "Es hätte auch alles vorbei sein können. In solch einer Situation denkt man auch über das Leben nach. Mein Glaube an Gott hat mir dabei sehr stark geholfen", betont der gläubige Christ und fügte an: "Der Glaube ist für mein Leben sehr wichtig. Er gibt Kraft und macht einen stark. Ich möchte von meinem Leben anderen Menschen etwas mitgeben."

Aus diesen Gründen entstand auch die "Gerald Asamoah Stiftung für herzkranke Kinder", der die kompletten Erlöse des Abends in Wattenscheid zugute kommen. Ein langfristiges Ziel der Stiftung ist es, in Ghanas Hauptstadt Accra ein Herzzentrum für Kinder zu gründen. Doch auch jetzt ist die Stiftung bereits aktiv. So wird sie noch im Oktober einem herzkranken Kind aus Ghana an der Medizinischen Hochschule Hannover eine Operation ermöglichen.

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