Um sich einen Platz tief in den Herzen der S04-Fans zu erobern, dafür ist der Mittelfeldspieler vielleicht ein wenig zu reserviert, auch sein Spiel auf dem Feld taugt nicht gerade zum Kult. Dennoch weiß Ernst, dass er durch einen ganz besonderen Moment in der jüngeren Schalker Vereinsgeschichte beim königsblauen Anhang deutlich an Ansehen gewonnen hat. "Wenn man in Dortmund ein Tor schießt, dann steigt man in der Beliebtheitsskala der Fans schnell", kommen beim 29-Jährigen in diesen Tagen zwangsläufig die schönen Erinnerungen an den 10. Februar dieses Jahres.
Es war die 82. Minute, als Ernst nach einer fantastischen Vorarbeit des wie aufgedreht wirkenden Gerald Asamoah den Siegtreffer zum 3:2 in Dortmund schoss. In nunmehr über drei Jahren sein erster und bis heute einziges Bundesligator im Trikot der Gelsenkirchener. Keine Überraschung, dass für Ernst dieses Erfolgserlebnis der beste Moment in der vergangenen Saison war. "Ich hätte nichts dagegen, wenn es am Samstag wieder klappen würde. Wer weiß, manchmal gibt es doch so komische Geschichten...", lacht er.
Nicht nur bei ihm verursacht der Gedanke an das bevorstehende große Revierderby ein heftiges Kribbeln, obwohl er in seiner mittlerweile über zehnjährigen Profikarriere schon einiges erlebt hat. "Trotzdem, die Duelle gegen Dortmund sind immer noch etwas Besonderes. Wir freuen uns darauf", nickt Ernst.
"Fabe" in Aktion. Foto: firo
Hatte das schwierige Verhältnis beider Vereine nach dem Schalker Meisterschafts-K.O. am 12. Mai 2007 in Dortmund einen neuen Tiefpunkt erlitten, so findet Ernst gerade die fast schon irrationale Rivalität zwischen den beiden Nachbarn spannend. "Schon die Fahrt zum Stadion ist ein echtes Erlebnis. Die Anfeindungen und Pöbeleien der gegnerischen Fans, wenn du mit dem Mannschaftsbus durch die Menge musst, haben ihren gewissen Reiz. So etwas gehört zu einem Derby, das macht Spaß", gibt es für ihn kaum eine bessere Motivation als dieser etwas andere Gang nach Canossa.
Rein sportlich sieht der Ballstratege die Schwarz-Gelben trotz des guten Saisonstarts noch lange nicht auf Augenhöhe, auch wenn man momentan in der Tabelle punktgleich ist. "Wir haben die bessere Mannschaft, das wird man am Samstag auch sehen", hat Ernst richtig Lust auf ein weiteres Erfolgserlebnis im Signal Iduna Park.
Warum nicht wieder mit ihm als Schütze des Siegtores?