Norbert Dickel und Wolfgang de Beer verbanden viele Parallelen. Beide kamen 1986 zu Borussia Dortmund. Beide standen beim DFB-Pokalsieg 1989 gegen Werder Bremen auf dem Platz. Der eine hütete das Tor, in dem er sich einen Stammplatz erkämpft hatte, der andere wurde nach einer schwierigen Saison mit zwei Toren zum Helden von Berlin.
Beide avancierten zu Publikumslieblingen. Beide bekamen Spitznamen, die für die Fans zum Inbegriff von Vereinstreue wurde: Nobby und Teddy waren erst Mannschaftskollegen, blieben Weggefährten und wurden Freunde. Heute wäre Teddy de Beer 61 Jahre alt geworden. Vielleicht hätten sie gemeinsam gefeiert. Doch es kam anders. Am Montag verstarb Teddy de Beer unerwartet – und sein Freund Nobby Dickel ist ebenso wie unzählige Fans tief erschüttert.
„Ich bin unfassbar traurig“, sagte Dickel im Gespräch mit dieser Redaktion. „Wir kennen uns fast 40 Jahre und sind sehr gut befreundet gewesen. Wir sind 1986 gemeinsam zum BVB gekommen. Erst haben wir zusammengespielt, zuletzt waren wir zusammen im Ältestenrat.“
Beide Dortmunder Legenden blieben ihrem Herzensverein treu. Während Dickel nach seiner Karriere Stadionsprecher wurde, arbeitete de Beer lange als Torwarttrainer, formte unter anderem Roman Weidenfeller zum Nationaltorwart.
Gemeinsam feierten sie weitere Erfolge mit ihrem BVB – wie zum Beispiel 2017 den Gewinn des DFB-Pokals. Zuletzt war de Beer noch in der Fanabteilung tätig. Die beiden Freunde konnte so den engen Draht halten. „Die Fanabteilung ist ganz nah an meinem Büro und immer, wenn Teddy im Haus war, hat er natürlich bei mir vorbeigeschaut“, erzählt Nobby Dickel. „Teddy war ein Mensch, den man einfach gernhaben musste, wegen seiner unfassbar positiven Einstellung und seines Witzes, er war einfach immer gut drauf.“
BVB würdigt die Freundschaft von de Beer und Dickel
Auch bei Instagram würdigte Dickel seinen langjährigen Kollegen und Freund in einer Story. Das Jahr habe für ihn mit einer sehr, sehr traurigen Nachricht begonnen. „Über fast 40 Jahre war er nicht nur mein enger Kollege und Freund, sondern auch ein wunderbarer Mensch, mit dem ich viele einzigartige Momente teilen durfte“, sagt und schreibt er dort in einem Beitrag. „Sein plötzlicher Tod reißt eine große Lücke – nicht nur in mein Leben, sondern auch in das vieler Menschen, die ihn schätzten und liebten. Ruhe in Frieden, Teddy. Deine Energie und dein Lächeln bleiben unvergessen.“ Dazu postete er drei Emojis: zwei Herzen und eine Friedenstaube.
Auch der BVB würdigte die besondere Verbindung der beiden Berlin-Helden von 1989 und veröffentlichte in einer Bilderschau zum Gedanken an de Beer auch ein Foto, das die beiden 2017 feiernd auf dem Sieger-Druck mit dem DFB-Pokal zeigt. Auf ihren T-Shirts steht: Berlin Borussia Borsigplatz. Es wird einer dieser Momente sein, die für Nobby Dickel ewig in Erinnerung bleiben werden.