Um Tom Weilandt ist es seit rund einem Jahr still geworden. Mitte Dezember absolvierte der frühere Zweitliga-Profi des VfL Bochum sein bislang letztes Fußballspiel: Beim 2:1-Sieg gegen den ZFC Meuselwitz stand er als Kapitän des Nord-Regionalligisten Greifswalder FC 73 Minuten auf dem Rasen.
Anschließend fiel er krankheitsbedingt aus. In einem Interview mit der Ostsee-Zeitung hat der 32-Jährige nun über seine schwere Krankheit gesprochen.
„Ich bin jeden Tag froh, noch da zu sein. Ich habe ein zweites Leben geschenkt bekommen. Nach alldem, was ich durchgemacht habe, werde ich nie wieder Angst haben“, sagt er in dem Interview und bezieht sich auf seine schwere Krebs-Erkrankung.
Im Dezember 2023 habe er die Diagnose Blutkrebs erhalten. „Ich fühlte mich wie paralysiert und hatte die Hoffnung, eine zweite Meinung könnte den Befund in Luft auflösen“, berichtet er.
Überlebenskampf nach Krebs-Diagnose
Sein Zustand habe sich in der Folge rapide verschlechtert. So sei er im Schlaf ohnmächtig geworden, musste zudem am Kopf operiert werden. Der Druck auf sein Gehirn sei zu groß gewesen, führt er aus.
Weilandt fand sich in einem dramatischen körperlichen Zustand wieder: „Wenn ich gespielt habe, bin ich elf Kilometer gelaufen. Im Krankenhaus waren für mich die vier Meter zur Toilette ohne Hilfe unüberwindbar.“ Viel Hoffnung hätten die Medizinerinnen und Mediziner nicht gehabt: „Die Ärzte hatten mich abgeschrieben.“
Tom Weilandt: „Ich habe ein zweites Leben geschenkt bekommen“
Nach der Behandlung mit Operationen und Chemotherapie folgte ein weiterer Rückschlag. Weilandt infizierte sich mit einem Krankenhauskeim. Eine zusätzliche Belastung für seinen Körper: Während dieser Zeit habe Weilandt nur noch 55 Kilogramm gewogen. Rund um die Ostertage konnte er die Klinik verlassen, für den früheren Bochumer ein besonderer Zeitpunkt: „Ich war beschützt. Jesus war Teil meiner Heilung. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass ich wieder gesund geworden bin.“
Verständlich, dass sich die Prioritäten des früheren Profifußballers verschoben haben. Den Sport wird er wohl nicht mehr betreiben können, aber das stecke er gut weg: „Ich bin nicht traurig, denn ich hatte eine gute Zeit. Ich bin jeden Tag froh, noch da zu sein. Ich habe ein zweites Leben geschenkt bekommen. Nach alldem, was ich durchgemacht habe, werde ich nie wieder Angst haben.“