So eine Woche wird Philipp Hofmann, Stürmer des VfL Bochum auch noch nicht erlebt haben. Der 31-Jährige, der in dieser Saison einmal traf, fuhr mit dem VfL zu Union Berlin.
Ohne Sieg in dieser Saison, gefühlt abgeschlagen, um dann nach einer frühen Roten Karte und einer sehr couragierten Leistung einen Punkt mitnehmen zu können. Zumindest sah es kurz vor dem Ende so aus.
Dann gab es den Feuerzeugwurf, die Unterbrechung des Spiels und die Wiederaufnahme mit Hofmann im Tor, nachdem Patrick Drewes, der von dem Feuerzeug am Kopf getroffen wurde, nicht weiterspielen konnte und der VfL zuvor schon fünfmal gewechselt hatte.
Für den Angreifer war gleich klar, dass er in den Kasten geht, das ohne ein mulmiges Gefühl, vor die Kurve zu müssen, aus der geschmissen wurde. "Ich habe mich direkt gemeldet. Ich hatte kein mulmiges Gefühl. Wenn noch einer geworfen hätte, wäre die Partie sowieso abgebrochen worden."
So steht das Ergebnis nun noch aus, die Bochumer legten Protest ein, auch Union hat seine Stellungnahme abgegeben. Nun muss man abwarten, wie der DFB die Partie wertet.
Sportlich gesehen hat der VfL in Berlin gezeigt, dass die Mannschaft noch lebt. Denn nach dem frühen Platzverweis gegen Kōji Miyoshi hätte ein Tabellenletzter aus einbrechen können.
Doch Bochum wehrte sich und wurde belohnt. Hofmann macht das Mut: "Ich denke, das war eine richtig gute Partie trotz der Roten Karte. Darauf können wir aufbauen. Wir haben das klasse gemacht mit zehn Mann. Was am Ende daraus wird, das entscheidet der DFB. Wir wollen auf jeden Fall am Sonntag daran anknüpfen und einen richtig guten Auftritt zeigen."
Denn es geht in der letzten Partie vor der Winterpause wirklich um alles, wenn der 1. FC Heidenheim mit sechs Pleiten in Serie nach Bochum kommt (Sonntag, 15:30 Uhr). Sieben Zähler liegen zwischen beiden Klubs, fünf, sollte der VfL die Punkte aus dem Union-Spiel bekommen. Im besten Fall kann der VfL also auf zwei Punkte an Heidenheim heranrücken. Was für eine Aussicht.
Hofmann weiß, was möglich ist: "Wir haben eine riesen Chance, den Abstand zu verkürzen. Jeder glaubt daran. Es fehlt nicht mehr viel zum ersten Sieg, das würde allen guttun, den Fans, der Stadt und uns. Heidenheim schwächelt in der Liga auch. Das ist eine aggressive Mannschaft, sehr laufstark, sie werden uns alles abverlangen." cb / gp