Von der Aufbruchsstimmung, die Dieter Hecking mit dem Punktgewinn gegen Bayer Leverkusen bei seinem Einstand als Trainer erzeugte, ist beim VfL Bochum nichts mehr zu spüren.
Es folgten zwei Zu-Null-Niederlagen, die zwar nicht hoch ausfielen. Doch Zuversicht für eine Aufholjagd schürten die Bochumer beim 0:2 beim VfB Stuttgart und vor allem beim 0:1 beim FC Augsburg am Samstag nicht.
"Wir sind widerstandsfähiger als die Wochen vorher", sagte Hecking zwar. "Es sieht jeder, dass die Mannschaft alles versucht, den Fuß noch in die Tür zu kriegen, in die Saison noch reinzukommen." Doch zugleich musste der erfahrene Coach konstatieren, dass es seiner Mannschaft gegen den Kellerkonkurrenten Augsburg an "Durchsetzungsvermögen" und "Überzeugung im letzten Drittel" fehlte.
Nur sieben Torschüsse gab die harmlose Offensive beim FCA ab, zum 28. Mal in Serie kassierte der VfL mindestens ein Gegentor. Der Revierklub hat die schwächste Offensive (gemeinsam mit St. Pauli und Union Berlin) und die schwächste Defensive der Liga. Der Rückstand auf den Relegationsrang ist inzwischen auf acht Punkte angewachsen und könnte sich am Sonntag weiter vergrößern.
Es riecht also schon zum Start der Adventszeit stark nach Abstieg an der Castroper Straße. Dass sich eine Mannschaft aus einer derart misslichen Lage noch befreit, käme einem Wunder gleich. "Klar, dass die Köpfe erstmal unten sind. Das Erfolgserlebnis fehlt im Moment", sagte Hecking. Der 60-Jährige weiß: "Wir hoffen, dass wir nicht allzu lange warten müssen, sonst ist die Post abgefahren."
Das könnte schon mit Beginn der Weihnachtspause der Fall sein, sollte der VfL kein Rezept gegen die Negativserie finden. Heimspiele gegen Werder Bremen sowie den 1. FC Heidenheim und dazwischen ein Gastspiel bei Union Berlin stehen bis dahin an. "Das sind Mannschaften, die normalerweise auf Augenhöhe sind", meinte Mittelfeldspieler Felix Passlack.