Am Freitag stand um 10:30 Uhr die Pressekonferenz der TSG Hoffenheim vor dem Bundesliga-Spiel gegen den VfL Bochum am Samstag (15:30 Uhr) auf dem Programm. Und wenn die TSG so stotternd beginnt wie der Livestream der PK, es kann was werden mit dem ersten Dreier für den VfL.
Es war durchaus erfrischend zu verfolgen, wie die Journalisten versuchten, per Neustart des Systems ein Bild und einen Ton von TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo zu bekommen. Vielleicht dachten sie, auch die TSG hört die Medienvertreter nicht.
Auf jeden Fall gab es kurze Wortmeldungen, vielleicht sei der Trainer der TSG schon gar nicht mehr im Amt, deshalb funktioniere der Stream nicht. Matarazzo hörte alles mit, konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Als alles lief, begann er die PK auch dementsprechend. Seine ersten Worte: "Ich bin noch da, das war ein lustiger Start, wir haben euch alle gehört." Zum Hintergrund für die Anmerkungen der Journalisten. Nicht nur der VfL hat einen Fehlstart hingelegt, auch die TSG steht im Keller, Tabellenplatz 16 stellt niemanden zufrieden in Hoffenheim.
20.000 Zuschauer, darunter 2000 Fans aus Bochum, werden zu diesem Kellerduell erwartet. Während die Bochumer wenige Ausfälle zu beklagen haben, ist das Lazarett bei den Sinsheimern rappelvoll. Mit Ilas Bebou (Knie-OP), Finn Ole Becker (Aufbautraining), Ozan Kabak (Reha), Pavel Kaderabek (Aufbautraining), Stanley N’Soki (Rotsperre) und Grischa Prömel (Kreuzbandriss) fallen sechs Akteure aus. David Jurasek und Dennis Geiger sind zudem fraglich.
Ich schätze ihn sehr als Trainer und Mensch
Pellegrino Matarazzo über Peter Zeidler
Dafür ist Mergim Berisha wieder im Kader, nachdem er zuletzt aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader geflogen war. Matarazzo: "Seit Donnerstag ist er bei uns im Training aktiv. Er hat die Zeit gut genutzt, um zu reflektieren und den richtigen Weg einzuschlagen."
Für den Coach der TSG ist es dabei ein Wiedersehen mit Bochums Trainer Peter Zeidler, unter dem er beim 1. FC Nürnberg arbeitete. Matarazzo erinnert sich: "Ich habe ihn als sehr positiven Typen in Erinnerung. Bei ihm habe ich das erste Mal das 11 gegen 0 kennengelernt - also Angriffe üben ohne Gegenspieler. Ich schätze ihn sehr als Trainer und Mensch."
Jetzt muss er ihm aber weh tun, soll sein Job nicht in Gefahr geraten. Bisher gab es nur einen Sieg am ersten Spieltag gegen Kiel, zuletzt aber immerhin ein 1:1 beim VfB Stuttgart.
Vor dem Spiel gegen den VfL betont Matarazzo: "Das ist ein sehr wichtiges Spiel. Wir haben vor der Länderspiel-Pause gezeigt, dass wir eine Entwicklung genommen haben. Jetzt geht es darum, zu liefern. Den Spirit, den wir gegen Stuttgart hatten, das hatte nichts mit dem Gegner oder den äußeren Umständen zu tun. Wenn wir die Bereitschaft haben, alles zu tun für den Erfolg, dann werden wir viele Punkte holen. Diese Verinnerlichung ist extrem wichtig. Uns ist bewusst, wie wichtig die Partie ist, dementsprechend gehen wir sie an. Und wir können mit dem Druck umgehen."