Es hat sie schon gegeben, die besonderen Aktionen von abstiegsbedrohten Bundesligisten. Da wurden vor dem letzten Saisonspiel noch Trainer gewechselt oder es ging noch einmal in ein Kurz-Trainingslager, um auf der Zielgeraden der Saison in der Schussfahrt Richtung Abstieg noch eine Wende hinzubekommen.
Beim VfL Bochum wird es in dieser Woche keinen weiteren Trainerwechsel geben. Das Team wird auch nicht einkaserniert. Viel soll möglichst wie gewohnt ablaufen für Trainer Heiko Butscher und sein Team. Eine Änderung zu den sonstigen Auswärtsfahrten aber wird es geben.
Alle Spieler des Kaders des VfL Bochum sollen in Bremen im Stadion sein Als Kapitän Anthony Losilla zuletzt gegen Union Berlin gesperrt fehlte, machte er die Fahrt nach Berlin nicht mit. In den sozialen Medien postete er dann ein Bild, dass seinen Fernseher in seinem Wohnzimmer in Bochum zeigte, auf dem er gerade das Spiel seines Teams verfolgte.
Üblich ist eben, dass Spieler, die nicht im Kader stehen, weil sie wie Felix Passlack gesperrt, verletzt oder eben nicht nominiert sind, die Fahrt zu einem Auswärtsspiel nicht mitmachen. Beim Spiel gegen Bremen wird das anders sein. Wobei voraussichtlich die nicht nominierten Spieler wie zum Beispiel Torwart Niclas Thiede oder die gerade verletzten Spieler wie zum Beispiel Mo Tolba, Moritz Kwarteng oder Torwart Michael Esser nicht alle bereits am Freitag anreisen werden.
Mögliche Klassenerhalts-Party? Butscher interessiert es vorher nicht
Sie aber werden sich spätestens am Samstag auf den Weg nach Bremen machen, werden das Spiel im Stadion verfolgen. „Der komplette Kader wird nach Bremen fahren“, sagte Butscher dazu. „Wir wollen, dass alle dabei sind, auch die Familien. Alles, was wir mobilisieren können, um den Zusammenhalt zu demonstrieren, wollen wir mobilisieren.“
Im besten Fall aus Bochumer Sicht steht dann nach dem Spiel in Bremen für den VfL Bochum der Klassenerhalt fest. Was dann passieren könnte, wo gefeiert würde, vielleicht spontan im Bermudadreieck in Bochum, ob es erneut Klassenerhalts-T-Shirts geben wird, von all dem will Butscher nichts wissen, will er auch nicht an sich heranlassen.
„Was nach dem Spiel läuft, dazu kann ich gar nichts sagen“, sagte er auf die entsprechende Frage dieser Redaktion am Mittwoch nach der ersten Einheit dieser Woche. „Am Samstag zwischen 15.30 Uhr und 17.30 Uhr zählt nur der Fußball. Was danach passiert, können wir besprechen, wenn alles feststeht.“
Unklar ist derzeit indes auch noch, wie der VfL Bochum mit den Zwischenständen aus den anderen Stadien, also ganz speziell mit den Spielen Wolfsburg gegen Mainz und Union Berlin gegen Freiburg umgehen wird. „Wir haben bereits darüber gesprochen“, sagte Butscher. „Final ist das aber noch nicht.“
Wir haben alles selbst in der Hand, wir wollen es selbst entscheiden. Wir wissen, dass uns ein Punkt reichen würde, wir spielen aber klar auf Sieg.
Heiko Butscher
Zwischenstände durchgeben? Absprache zwischen VfL Bochum und Bremen Wobei Butscher und den VfL-Verantwortlichen klar ist, dass die Fans im Stadion die anderen Partien auf ihren Smartphones verfolgen und Zwischenstände auch so übermittelt werden können.
Butscher will sich auch davon nicht treiben lassen. „Es hört sich abgedroschen an“, sagte er. „Aber wir haben alles selbst in der Hand, wir wollen es selbst entscheiden. Wir wissen, dass uns ein Punkt reichen würde, wir spielen aber klar auf Sieg. Was dann auf den anderen Plätzen passiert, interessiert mich erst einmal nicht. Natürlich würden wir mögliche Reaktionen der Fans im Stadion mitbekommen und das unabhängig davon, ob Bremen Zwischenergebnisse durchgibt oder nicht. Die Fans haben Handys, informieren sich. Aber noch einmal: Lass uns auf uns schauen.“
Ob in Bremen die Zwischenstände über die Stadionmikrofone durchgegeben werden, ist noch nicht abschließend entschieden. Auf Anfrage dieser Redaktion antwortete die Bremer Medienabteilung, dass es bei diesem Thema gerade einen Austausch mit dem VfL Bochum gebe.