Was für ein Schlagabtausch am Sonntag in Berlin. Am Ende mit dem besseren Ende für den VfL Bochum, der bei Union Berlin mit 4:3 gewann.
Ein tolles Zeichen im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga. Nach dem Mainzer 1:1 in Heidenheim hat der VfL nun zwei Spieltage vor dem Ende der Saison vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.
Bochums Sportdirektor Marc Lettau sprach nach dem Dreier von einer bestandenen "emotionalen Reifeprüfung". Sein Zusatz: "Wir haben eine wichtige Partie gewonnen. Das Spiel war ein bisschen sinnbildlich für die gesamte Saison. Endlich haben wir so ein Ding auch mal auswärts über die Bühne gebracht."
In den letzten Wochen führte der VfL oft, genau so oft gab er die Führung wieder aus der Hand. Daher atmete Lettau durch: "In der ersten Halbzeit hatten wir eine hervorragende Balance zwischen der Offensive und der Defensive. Wir waren vorne höchst effizient. Wir hätten auch das 4:0 erzielen können, nach dem 1:3 kann das Tor eine besondere Atmosphäre in Berlin entfachen. Auf einmal haben alle Unioner wieder an einen Punkt oder mehr geglaubt."
Doch der VfL hat die Partie am Ende gezogen, weil auch Keven Schlotterbeck mal wieder treffen konnte, bereits sein fünfter Saisontreffer. Der Innenverteidiger bilanzierte: "Das ist der pure Wahnsinn. Wir haben mit die beste erste Hälfte der Saison gespielt. Nach dem Wechsel bei Berlin auf ein 4-4-2-System hatten wir Probleme. Jeder weiß, was hier los sein kann, wenn Berlin herankommt. Am Ende haben wir es gut über die Zeit gebracht." Mit Blick auf die Tabelle fasste Schlotterbeck zusammen: "Wir haben 33 Punkte. Das war ein großer Step." Die Chancen der Bochumer auf den Klassenerhalt sind gestiegen, somit auch die Chancen, den Abwehrmann zu halten, der bisher nur vom SC Freiburg ausgeliehen ist.
Schlotterbeck wollte sich nicht zu sehr in die Karten schauen lassen, als die Frage nach seiner Zukunft gestellt wurde. "Ich fühle mich hier extrem wohl, ich habe ein gutes Verhältnis zu den Jungs. Was dann im Sommer passiert, wird man sehen."