Schon früh in seiner Jugend galt Nnamdi Collins als eines der größten deutschen Defensivtalente in seinem Jahrgang. So lief der gebürtige Düsseldorfer, der 2016 von der Fortuna in die Jugend des BVB wechselte, schon ab der U15 für alle Junioren-Nationalmannschaften auf und stieg über die Jahre bei den Dortmundern bis zum U19-Kapitän auf.
Der Durchbruch zu den Profis sollte dem Talent in Dortmund allerdings nicht gelingen. Nur acht Drittliga-Einsätze waren dem Innenverteidiger, der mittlerweile für die deutsche U20 aufläuft, vergönnt. So entschied er sich für einen neuen Anlauf und schloss sich im vergangenen Sommer Eintracht Frankfurt an.
Auch dort musste sich Collins zunächst mit Einsätzen bei der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Südwest zufriedengeben. Im Februar, am 21. Spieltag) saß der 20-Jährige dann gegen den VfL Bochum auf der Bank. Es folgten zwei weitere Kadernominierungen gegen Dortmund (26. Spieltag) und Union Berlin (27.) und am vergangenen Freitag dann sein Profi-Debüt - und das gleich von Anfang an.
Kurzfristiger Startelf-Einsatz
Gegen Werder Bremen (1:1) hatte Eintracht-Coach Dino Toppmöller mit einigen Ausfällen zu kämpfen. Weil neben Sebastian Rode auch Ellyes Skhiri kurzfristig verletzt passen musste und der kürzlich wieder genesene Hugo Larsson noch nicht fit für einen Startelf-Einsatz war, rückte Innenverteidiger Tuta auf die Position des Sechsers. Den freigewordenen Platz in der Dreierkette besetzte Toppmöller überraschend mit Collins. Der Youngster selbst habe erst am Morgen des Spieltags davon erfahren. "Es ging recht schnell", erklärte er im Gespräch mit "EintrachtTV".
"Ich kann es nicht in Worte fassen. Ich habe so lange auf den Moment hingearbeitet, jetzt habe ich die Chance endlich bekommen", gab sich Collins stolz und sprach von einem "unglaublichen Gefühl".
Nach 65 Minuten war der Arbeistag des Verteidigers beim Stand von 0:1 dann zu Ende, dennoch konnte Collins Eigenwerbung betreiben. Er war nicht nur zweitschnellster Frankfurter hinter Ansgar Knauff, sondern überzeugte auch mit drei klärenden Aktionen und acht Pässen ins Angriffsdrittel - jeweils der zweitbeste Wert bei der SGE.
Lob vom Coach - Collins auch nächste Woche wieder "eine Option"
In einer turbulenten Schlussphase gab es neben einem Platzverweis in Bremen und dem Frankfurter Ausgleich auch noch die Rote Karte für den in das Mittelfeld vorgerückten Tuta, dessen Position Collins eingenommen hatte.
Auch bei einer Rückkehr von Ellyes Skhiri in der kommenden Woche darf sich der Youngster also durchaus Hoffnungen auf einen weiteren Einsatz machen, wenn die Adler in Stuttgart gastieren. Trainer Toppmöller blickte voraus: "Nnamdi Collins hat ein ordentliches Bundesligadebüt gegeben, zumal zu Hause vor 58.000 ins kalte Wasser geschmissen. Von daher ist er auch eine Option, um ihn Tuta in der Position zu ersetzen."