Im Oktober sah die Welt bei Borussia Dortmund noch düster aus. Zumindest TV-Experte Didi Hamann zeichnete sie so, als der BVB gerade sein zweites Spiel in der neuen Champions-League-Saison absolviert hatte. 0:0 gegen AC Mailand nach der Auftakt-Pleite bei Paris Saint-Germain (0:2). Aus Hamanns Sicht schien das damals zu wenig, um das Achtelfinale zu erreichen. „Borussia Dortmund wird im Januar nicht mehr international dabei sein“, schrieb der Ex-Nationalspieler in seiner Sky-Kolumne. Der 50-Jährige erwartete nicht nur das schwarz-gelbe Ausscheiden in der „Königsklasse“, sondern gänzlich aus den europäischen Wettbewerben.
Nun, Ende November, wird in Dortmund der vorzeitige Achtelfinal-Einzug in der Königsklasse gefeiert. Und seine einstige Prognose fliegt Hamann um die Ohren. In den Sozialen Medien erinnert man sich noch an die Oktober-Aussagen, entsprechend groß ist die Häme. „Der liegt so zuverlässig falsch“, schreibt ein User auf X (ehemals Twitter). „Immer wieder faszinierend, mit welcher Regelmäßigkeit der ,Experte‘ Hamann mit seinen Prognosen daneben liegt“, ein anderer.
Auch frühere Aussagen des 50-Jährigen werden von einem Kommentator wieder herausgekramt. „,Lewandowski wird zum Problem für Bayern‘ (vor der 40 Tore Saison). ,Gehe nicht davon aus, dass Müller nächste Saison bei Bayern spielt.‘ ,Dortmund wird Meister‘ (20/21/22/23). ,Tuchel verlässt die Bayern.‘ Hamanns Prognosen treffen immer zu - wenn man sie ins Gegenteil verkehrt.“
Allerdings gibt es auch Stimmen, die Hamann nicht ganz so böse abwatschen. „Man muss auch dazu sagen: So wie der BVB manchmal spielt, hätte ich das vor 2-3 Wochen auch noch gesagt“, schrieb ein User. „Und dass keiner daran geglaubt hat, macht diesen Triumph noch viel geiler. Fußball ist nicht planbar. Das muss man verstehen. Sonst würde Tipico auch keine Rekorde mit ihren Einnahmen knacken“, ein anderer.
Mit dem 3:1 (0:1)-Sieg bei der AC Mailand hat Borussia Dortmund am Dienstagabend trotz einer Hammergruppe vorzeitig das Achtelfinale der Champions League erreicht. Damit bleibt dem zuvor nur als Außenseiter gehandelten BVB ein Endspiel am letzten Vorrundenspieltag (13. Dezember) gegen Paris Saint-Germain erspart. Es wird dort aber noch um den Gruppensieg gehen.