Der VfL Bochum hat am 2. Spieltag der Fußball-Bundesliga gegen Borussia Dortmund einen Punkt geholt. Das Revierderby endete 1:1-Unentschieden (1:0).
Technisch klappte noch nicht alles im Ruhrstadion. Herbert Grönemeyers "Bochum" setzte einen Tick zu spät ein und die angezeigten Zwischenstände hatten nichts mit dem aktuellen Spieltag zutun. Auf dem Platz klappte für den VfL vor allem in Halbzeit eins umso mehr.
Bochum verteidigte leidenschaftlich, klebte am Gegner und zwang die Gäste aus Dortmund in den Anfangsminuten zu vielen langen Bällen. Gegen den Ball war es ein 3-3-2-2-System, in dem Kevin Stöger Emre Can nicht von der Seite wich. Im Spielaufbau rückte Erhan Masovic aus der Dreierkette an die Seite von Anthony Losilla ins Mittelfeldzentrum.
Die ersten Kopfballchancen durch Sébastien Haller (6.) auf der einen und Philipp Hofmann (9.) auf der anderen Seite konnten die Torhüter jeweils parieren. Was dann folgte, war das fast schon obligatorische Bochum-Traumtor im Heimspiel gegen den BVB.
Einen langen Ball von Manuel Riemann ließ der stark aufspielende Maximilian Wittek im ersten Kontakt auf Stöger klatschen. Der zog einfach mal direkt von der linken Strafraumkante ab, ohne dass der Ball irgendeine Rotation vornahm (13.) - was für ein Strahl!
Die Führung war verdient, Bochum die wachere Mannschaft und gedanklich immer einen Schritt schneller. Wittek überbrückte das Mittelfeld auf Takuma Asano, der bekam den Ball von Matus Bero zurück, scheiterte aber an Gregor Kobel im BVB-Kasten (23.).
Danach richteten sich die Dortmunder in Bochums Hälfte ein, kamen aber nicht gefährlich in den Strafraum und standen sich dabei selbst im Weg. Bälle versprangen oder wurden verstolpert. Auf der anderen Seite war der VfL zielstrebiger, ein Kopfball von Hofmann nach Stöger-Ecke streichelte die Latte (32.).
BVB: Kobel - Wolf, Schlotterbeck, Hummels (46. Süle), Bensebaini - Sabitzer (62. Adeyemi), Can - Malen (80. Bynoe-Gittens), Nmecha (80. Özcan), Brandt - Haller (80. Moukoko).
Tore: 1:0 Stöger (13.), 1:1 Malen (56.)
Gelbe Karten: Bero (71.) - Can (75.)
Schiedsrichter: Robert Schröder
Zuschauer: 26.000
Halbzeit zwei begann für den VfL mit einem Dämpfer. Für den auffälligen Wittek war das Heimdebüt kurz nach Wiederanpfiff bereits beendet. Nach einer Klärungsaktion fasste er sich an den hinteren, rechten Oberschenkel - Danilo Soares ersetzte ihn (48.).
Dortmund versuchte weiter, spielerische Lösungen zu finden. Bochum warf sich in jeden Zweikampf - und war dann einmal zu zögerlich. 20 Meter vor dem eigenen Tor ging keiner Donyell Malen an. Dessen Schuss schien etwas verdeckt, Riemann ist zu spät unten, 1:1 - der Ausgleich (56.).
Der BVB wollte jetzt mehr, ein Abschluss von Felix Nmecha klatschte aber nur an den Pfosten (62.). Letsch reagierte und brachte mit Moritz Broschinski und Christopher Antwi-Adjei frische Kräfte für den Angriff.
Die leiteten auch den gefährlichen Konter in 68. Minute ein. Stögers Schuss wurde beinahe unhaltbar abgefälscht, doch Kobel streckte sich maximal und parierte glänzend. In der 86. dann die große Chance: Der eingewechselte Patrick Osterhage zog von der Sechzehnerkannte ab, der abgelenkte Schuss sprang aber nur an den Pfosten.
Der BVB versuchte dagegen viel, kam in der fünf minütigen Nachspielzeit noch einmal gefährlich vor den Bochumer Kasten. Doch Riemann war gegen Jamie Bynoe-Gittens zur Stelle. Ein Schuss von Brandt ging kurz vor Abpfiff deutlich am Pfosten vorbei.
Am Ende war es ein hochverdienter Punkt für den VfL, wobei mit etwas Glück auch mehr drin gewesen wäre. Mit den Fans dürfte sich die Mannschaft nach der Leistung aber erstmal wieder versöhnt haben.