Der Stachel saß tief bei den Fans von Borussia Dortmund. Am letzten Bundesliga-Spieltag gab der BVB die Meisterschaft aus der Hand.
Gegen den FSV Mainz 05 reichte es nur zu einem 2:2-Remis, die Bayern gewannen 2:1 beim 1. FC Köln. Dass die Mainzer trotz ihrer Platzierung im Niemandsland der Tabelle gegen den BVB alles in die Waagschale warfen, sorgte offensichtlich für großen Frust auf Dortmunder Seite. Dieser entlud sich in den sozialen Netzwerken.
Viele BVB-Fans ließen dabei laut Christian Heidel Anstand und Niveau vermissen. Der Sportvorstand der Mainzer hat die Anfeindungen und Hetze im Netz gegen den FSV Mainz 05 nach dem Saisonfinale bei Borussia Dortmund beklagt.
„Die Beschimpfungen gehen in einen Bereich, der Lichtjahre unter der Gürtellinie ist“, kritisierte der frühere Schalke-Sportchef Heidel am Sonntag in einer Medienrunde. „Das hat mich nachdenklich gestimmt, aber wir können damit umgehen.“
Der Verein habe selten so viele Reaktionen nach einem Bundesligaspiel wie am Samstag bekommen, berichtete Heidel. Durch das Remis hatte der BVB noch die sicher geglaubte Meisterschaft verspielt.
Mainz-Sportvorstand Christian Heidel kritisiert BVB-Fans
Stattdessen bejubelte Rekordmeister Bayern München den Titel. „Natürlich haben wir uns auch gewünscht, dass es mal einen anderen Meister gibt“, sagte Heidel, „aber es kann doch nicht sein, dass wir das beeinflussen“. Es sei „normal, dass wir alles probieren, ein Spiel zu gewinnen“, bekräftigte der 59-Jährige. „Normalerweise haben wir dafür einen Fair-Play-Preis verdient.“
Die Chance auf den neunten Meistertitel der Dortmunder Kub-Geschichte schien die Profis nicht zu beflügeln, sondern zu hemmen. Der Start in die Partie war wie ein Albtraum. Nach 24 Minuten lag der BVB mit 0:2 zurück, zudem verschoss Sebastien Haller einen Elfmeter. So nahm das Unheil seinen Lauf.