Normalerweise gleicht die Spielervorstellung der Gästemannschaft einem Spießroutenlauf. Nicht so bei Union Berlin. Zumindest nicht, wenn der Spieler eine Berliner Vergangenheit hat. Mit Keven Schlotterbeck und Dominique Heintz standen beim VfL Bochum gleich zwei davon im Kader - und beide waren im Anschluss Gesprächsthema.
Für Schlotterbeck war die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte kurz und schmerzhaft. Bereits nach zehn Minuten hatte sich der 25-Jährige eine tiefe Fleischwunde zugezogen und wird vorerst ausfallen. "Ich hoffe, dass er relativ schnell wieder fit ist, weil wir ihn brauchen", konnte Trainer Thomas Letsch über die Ausfallzeit so kurz nach der Partie aber nur spekulieren. Im Spiel wurde der Ex-Unioner durch den ausgeliehenen Noch-Unioner ersetzt.
"Ich habe mich gefreut reinzukommen, aber es ist natürlich nicht schön, dass 'Schlotti' sich verletzt hat", so Heintz. "Das wünscht man keinem Mitspieler." Doch des einen Leid ist des anderen Freud. Für den 29-Jährigen war es der vierte Einsatz in den letzten fünf VfL-Partien.
"Ich glaube, ich habe in letzter Zeit gezeigt, wenn ich komme - auch aus einem Kaltstart - dass ich das gut machen kann." Dem konnte sich sein Trainer nur bedingungslos anschließen. "Er kommt da rein, steht auf dem Platz und zockt das Ding runter mit einer Seelenruhe", so Letsch.
Heintz liefert konstant gute Leistungen, gewann Zweikämpfe und Kopfballduelle und spielte unaufgeregt hinten heraus. "Ich habe einfach Spaß an meinem Spiel, bin wieder fit und versuche, der Mannschaft mit meiner Leistung zu helfen." Und das mit Erfolg, wie die persönliche Bilanz verdeutlicht.
In seinen letzten vier Einsätzen blieb Bochum ungeschlagen, holte zwei Siege und zwei Unentschieden. "Man will natürlich immer gewinnen, aber wir können das gut einschätzen." Daher sei Heintz auch trotz langer Überzahl zufrieden mit dem Remis. "Hätte jemand vor dem Spiel gesagt, wir nehmen einen Punkt gegen Union mit, dann wären wir damit alle zufrieden gewesen."
Gegen den VfL Wolfsburg (Samstag, 22. April, 15:30 Uhr) wird Kapitän Anthony Losilla nach abgesessener Gelbsperre zurück in die Startelf, Erhan Masovic dadurch in die Innenverteidigung und Heintz vermutlich auf die Bank rotieren. Doch sicher ist: Wenn der VfL seinen Defensiv-Allrounder im Abstiegskampf braucht, wird Heintz zur Stelle sein.
Dieses Thema im Forum diskutieren »
