Schon länger wurde darüber spekuliert, jetzt hat es der VfB Stuttgart offiziell bestätigt: Sportdirektor Sven Mislintat wird den Verein mit sofortiger Wirkung verlassen. Ursprünglich lief der Vertrag des 50-Jährigen bis zum kommenden Sommer. Die Trennung sei das Ergebnis mehrtätiger Gespräche zwischen Vorstand, Aufsichtsrat und Mislintat, teilte der Klub mit.
Wie Stuttgarts Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle berichtet, hat Mislintat ein Vertragsangebot des abstiegsbedrohten Bundesligisten abgelehnt.
"Das bedauern wir. Die Verhandlungen jetzt zu beenden, ist eine gemeinsame Entscheidung aller Verantwortlichen", wird Wehrle zitiert. "Sie ändert aber nichts an unserer gegenseitigen Wertschätzung. Sven Mislintat war dreieinhalb Jahre Teil unseres Teams und hat sich immer geradlinig und leidenschaftlich für den VfB eingesetzt."
Der gebürtige Dortmunder Mislintat, der viele Jahre als Scout für den BVB arbeitete, war im April 2019 vom FC Arsenal zu den Schwaben gekommen. Beim VfB war er erstmals in der Funktion des Sportdirektor tätig. In den letzten Wochen wurde immer wieder über Unstimmigkeiten zwischen der Vereinsführung und Mislintat berichtet.
"Wir haben in unseren Gesprächen keinen gemeinsamen Nenner für eine Fortsetzung meiner Tätigkeit beim VfB gefunden. Ich bedauere das sehr, weil mir der VfB in den vergangenen Jahren zu einer echten Herzensangelegenheit geworden ist und ich gerne weiter meinen Teil zu einer positiven Entwicklung dieses großen Vereins beigetragen hätte", sagt Mislintat.
"Ich werde die Zeit in Stuttgart nie vergessen, emotionale Höhepunkte wie der Aufstieg oder der Last-Minute-Sieg am letzten Spieltag der vergangenen Saison bleiben für immer. Ich danke allen, die mich auf meinem Weg begleitet und unterstützt haben und wünsche der Mannschaft und den großartigen Fans nur das Beste."
Ob der VfB einen Nachfolger verpflichten wird, ist offen. Bis zum Trainingsstart am 12. Dezember wolle der Verein "die nötigen Personalentscheidungen treffen, um mit einem starken Team in die zweite Saisonhälfte zu gehen", heißt es. Der Kicker nannte Rachid Azzouzi (SpVgg Greuther Fürth) und Marcus Mann (Hannover 96) als mögliche Kandidaten.