Im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim steht der FC Schalke 04 unter Druck. Nach drei Niederlagen in Serie ist die Stimmung beim Tabellensechzehnten nah am Tiefpunkt. Trainer Frank Kramer steht in der Kritik, es wird bereits über ein mögliches Aus bei einer weiteren Pleite spekuliert.
Aufgrund der harmlosen Auftritte der Königsblauen zuletzt liegt es auf der Hand, dass die Gäste aus Sinsheim als Favorit in die Partie gehen. Zwar blieb 1899 dreimal am Stück sieglos, doch dank eines starken Starts beträgt der Rückstand auf Platz drei nur zwei Zähler.
Wenig spricht also für Schalke. Eines aber schon: Die Bilanz gegen die TSG. Von 14 Heimspielen gegen Hoffenheim verloren die Knappen nur vier. Acht Spiele hat Schalke gewonnen, dazu kommen zwei Remis. Mit 29:17 spricht das Torverhältnis aus den Duellen klar für die Gelsenkirchener.
Sogar in der Abstiegssaison, in der so gut wie gar nichts zusammenlief, besiegte der S04 die Kraichgauer in der eigenen Arena. 4:0 hieß es am Ende, Schalke feierte den ersten Saisonerfolg und beendete die Sieglos-Serie von 30 Spielen am Stück. Zugleich ging der Stern von Matthew Hoppe auf. Der damalige Nachwuchsstürmer erzielte in seinem erst fünften Bundesliga-Einsatz einen Dreierpack. Am Saisonende wurde er an den RCD Mallorca verkauft und spülte eine Ablöse in Höhe von 3,5 Millionen Euro in die Vereinskasse.
Wertvolle Einnahmen für die Schalker, die in den vergangenen Jahren einige Verlustgeschäfte mit Spielern machten - unter anderem mit einem Duo, das am Freitag in die Arena zurückkehrt. Sowohl Sebastian Rudy (15 Mio.) als auch Ozan Kabak (16 Mio.) wurden einst für hohe Summen verpflichtet, entpuppten sich auf Schalke jedoch als Enttäuschungen.
Rudy zog es nach nur einer Saison auf Schalke zunächst leihweise zurück zu seinem einstigen Klub. Vor gut einem Jahr wechselte der Hoffenheimer Rekordspieler (312 Einsätze) endgültig zur TSG - ablösefrei. Abwehrmann Kabak ging vor der laufenden Saison in die Kurpfalz. Immerhin kassierte Schalke einen Betrag im mittleren einstelligen Millionenbereich für den 22-jährigen Türken, der unter Trainer André Breitenreiter gesetzt ist.
Ein aktueller Schalker hat eine Hoffenheimer Vergangenheit: Kenan Karaman spielte in der Jugend für die TSG und lief ein Jahr im Bundesliga-Team auf (fünf Kurzeinsätze).
Auch der Coach trifft am Freitag auf seinen früheren Arbeitgeber. Er hatte Schalke zur Saison 2015/16 übernommen. Doch nach nur einem Jahr erfolgte die Freistellung des 49-Jährigen. Dabei führte er S04 in die Qualifikation für die Europa League. "Ich bin auf Schalke mit der jüngsten Mannschaft der Liga und echt coolem Fußball auf Platz fünf gekommen, das hat aber keinen interessiert", kritisierte er Jahre später im Kicker. Über Hannover 96 und den FC Zürich führte ihn der Weg im Sommer nach Hoffenheim.
Bei Breitenreiters letztem Spiel im Amt feierte Schalke übrigens ein 4:1 - gegen die TSG Hoffenheim.