Schon zwei Stunden vor dem Anpfiff stauten sich die Autos auf der A2 vor der Ausfahrt Gelsenkirchen-Buer aus beiden Richtungen: Die Vorfreude der Fans des FC Schalke 04 auf das zweite Heimspiel nach dem Wiederaufstieg ist riesengroß. Am vierten Spieltag soll der erste Saisonsieg gelingen, doch die Hürde ist sehr, sehr hoch. Gegner ist der 1. FC Union Berlin.
Schalkes Trainer Frank Kramer fand viele positive Worte für den Gegner: "Ihre Stärke ist die Kontinuität. Das ist alles sehr ausgewogen und kompakt. Du musst dir gegen sie alles erarbeiten, bekommst nichts geschenkt." Union würde ohne Schnickschnack spielen - das sei vorbildlich für sein Team.
Union Berlin: Rönnow - Doekhi, Knoche, Diogo Leite - Trimmel, Khedira, Ryerson - Gießelmann, Haberer - Siebatcheu, Becker.
Schiedsrichter: Hartmann
Der Spielverlauf ist diesmal nicht so einfach vorherzusehen, denn die Teams liegen in der Ballbesitz-Tabelle der Liga auf dem letzten (Schalke mit 28 Prozent im Schnitt) und vorletzten (Union mit 41 Prozent) Platz. Beide setzen eigentlich auf eine kompakte Verteidigung und schnelles Umschaltspiel. Union geht als Europapokal-Teilnehmer und nach drei Siegen noch unbesiegtes Team als Favorit ins Spiel.
Kramer ändert die Schalker Startelf nur einmal: Dominick Drexler hat seine Rot-Sperre abgesessen und kehrt für Danny Latza zurück. Kramer hatte das in der Pressekonferenz vor dem Spiel angedeutet. Drexler war im Auftaktspiel in Köln (1:3) unberechtigt vom Platz geflogen. "Jeder hat die Szene gesehen, er konnte nichts dafür", sagte Kramer.
In beiden Teams gibt es Profis, die schon für beide Klubs gespielt haben: Es sind die Schalker Simon Terodde und Marius Bülter sowie Union-Torwart Frederik Rönnow. Berlins Trainer Urs Fischer sagte: "Schalke ist eine Mannschaft, die organisiert ist, die viel auf die letzte Kette spielt und doch den einen oder anderen langen Ball im Spiel hat. Es geht über zweite Bälle, da werden sie gefährlich."