24 von 27 Spieler stehen Torsten Ziegner pünktlich zum ersten Spieltag zur Verfügung, Abgesehen von Leroy Kwadwo (Hüftverletzung), Rolf Feltscher (Innenbandverletzung) und Phillip König (Aufbautraining nach Covid-Infektion) kann der Trainer personell aus dem Vollen schöpfen.
Vom 3-5-2 bis zum 4-3-3-System, Ziegner probierte in der Vorbereitung einige Formationen aus. Am wahrscheinlichsten gilt an der Bremer Brücke das altbewährte 4-2-3-1, nach Einschätzung unserer Redaktion in folgender Besetzung: Müller - Bitter, Mai, Fleckstein, Kölle - Bakalorz, Frey - Ajani, Pusch, Stoppelkamp - Bouhaddouz.
Vincent Müller wurde als klare Nummer eins verpflichtet. Der 21-Jährige muss zwar noch Erfahrungen sammeln, ist aber gesetzt. Daran wird auch die Verpflichtung des erfahrenen Lukas Raeder als Ersatztorwart zumindest zunächst nichts ändern.
Rückkehrer Joshua Bitter überzeugte die Verantwortlichen als Testspieler und wurde ursprünglich unter Vertrag genommen, um sich einen Zweikampf mit Feltscher zu liefern. Nach der erneuten Verletzung des Venezuelaners spricht hinten rechts alles für Bitter.
Sebastian Mai soll die sofortige Rolle des Abwehrchefs übernehmen. Der 28-jährige Neuzugang aus Dresden stand beim Schauinsland-Reisen-Cup nach überstandener Reha erstmals auf dem Platz und fühlt sich nach eigener Aussage fit für 90 Minuten.
Tobias Fleckstein liefert sich wohl bis zum Abschlusstraining mit Marvin Knoll und Marvin Senger ein enges Rennen um den zweiten Platz in der Innenverteidigung. Erst im Mai wurde sein Vertrag bis 2025 verlängert - sicher nicht, um sich mit einem Platz auf der Bank zufriedenzugeben.
Niklas Kölle ist einer der Gewinner der Vorbereitung. Der wendige Linksverteidiger schaltete sich oft mit nach vorne ein und lief Leroy Kwadwo unabhängig von dessen Hüftverletzung den Rang ab.
Marlon Frey ist der Allrounder der Zebras. Es gibt kaum eine Position, wo der Ex-Leverkusener noch nicht gespielt hat. Am besten ist der 26-Jährige als torgefährlicher Sechser aufgehoben.
Marvin Bakalorz lief am Sonntag als Stoppelkamp-Vertreter mit der Binde auf. Der ehemalige Bundesligaspieler will um seine zweite Chance an der Wedau kämpfen. Alternativ kämen im zentralen Mittelfeld Eigengewächs Caspar Jander oder Knoll in Frage. Niclas Stierlin sind wohl die geringsten Startelfchancen zuzurechnen.
Marvin Ajani half unter Hagen Schmidt oft hinten rechts aus. Eine Reihe weiter vorne fühlt sich der Flankenspezialist deutlich wohler. Sein Tempo wird dem Duisburger Offensivspiel guttun.
Kolja Pusch zählte in der Vorsaison zu den besten Scorern beim MSV und wird am Freitag ziemlich sicher als Spielmacher auflaufen.
Moritz Stoppelkamp genießt als erneut ernannter Mannschaftskapitän eine Startelfgarantie. Der Linksaußen ist auch mit 35 Jahren unverzichtbar. Duisburgs Nummer zehn kann jederzeit den Unterschied ausmachen.
Aziz Bouhaddouz hat seine Rückenprobleme rechtzeitig hinter sich gelassen. Der wuchtige Marokkaner ist der einzige fitte, gelernte Mittelstürmer. Alaa Bakir, Julian Hettwer und Chinedu Ekene kommen mehr über die Außen und daher in Osnabrück eher als Joker in Frage.
Prognose: Ziegner wird zum Start kein großes taktisches Risiko eingehen. Die Meidericher werden in der Defensive ordentlich gefordert sein, müssen aber in der Offensive deutlich gefährlicher werden als bei der Generalprobe am vergangenen Sonntag.