Seit dem Winter 2019 ist Simon Zoller beim VfL Bochum, hat es seither zum Zweitligameister und Publikumsliebling gebracht. Nun ist er auch nach seinem Kreuzbandriss wieder zurück, durfte bei seinem Comeback in der Ostkurve feiern. Gegen den FC Augsburg (Sonntag, 24. April, 15:30 Uhr) sollen sich diese Szenen wiederholen. Mit einem Sieg wäre der Klassenerhalt fix.
Dabei ist bezeichnend, dass der VfL im Heimspiel den Matchball hat. In jenem Ruhrstadion, in dem sie vor frenetischer Kulisse schon dem BVB (1:1), dem FC Bayern München (4:2) und Bayer Leverkusen (0:0) Schwierigkeiten bereitet haben. Zoller weiß, was der Klassenerhalt für die Fans und die Stadt bedeuten würde. "Wir hatten viele gute Heimspiele mit großen Emotionen von den Rängen. Manchmal waren die ein bisschen drüber, manchmal genau richtig. Gegen Leverkusen hat man gesehen, was das bedeutet hat. Das müssen wir einfach positiv mitnehmen", sagte der 31-Jährige.
Es war im Spiel gegen die Rheinländer, in dem er sein Comeback gegeben hatte und anschließend in der Ostkurve mit den Ultras feiern durfte. Danach kam die bittere 0:3-Niederlage in Freiburg, bei der Zoller schon wieder eine ganze Halbzeit bekam. Das Spiel sei abgehakt, versicherte er. Nun liegt der volle Fokus auf dem FCA. "Ich erwarte ein sehr zweikampfintensives und emotionales Spiel. Dadurch, dass sie gegen Hertha verloren haben, wird es für Augsburg fast schon richtungsweisend", prognostizierte Zoller.
Ihm kann es letztlich egal sein, schließlich ist der VfL Bochum so gut wie durch. "Es ist aber noch nicht abgehakt. Wir brauchen noch ein paar Punkte und die wollen wir am Sonntag holen." Ob er den Klassenerhalt in Liga eins höher bewerten würde als die Meisterschaft in Liga zwei, wollte er nicht sagen. "Das müssen wir differenziert betrachten. Es war eine tolle Leistung, mit dieser Truppe nach so vielen Jahren aufzusteigen. Genauso spielen wir jetzt einfach eine konstante Saison", erklärte er. "Wenige haben erwartet, dass wir die 36 Punkte so souverän sammeln würden. Das ist ein genauso großer Erfolg."
Nun, da Christopher Antwi-Adjei, Gerrit Holtmann und Jürgen Locadia wieder fit sind, wird sich Zoller auch mit Blick auf einen Kaderplatz weiter strecken müssen. Sein Trainer wird wieder einige harte Entscheidungen treffen müssen. Für ihn spricht seine Flexibilität. "Ich kann sowohl auf dem Flügel als auch im Sturmzentrum spielen. Am Ende ist mir egal, wo ich aufgeboten werde. da stelle ich mich voll in den Dienst der Mannschaft", erklärte der Angreifer.