„Es war eigentlich nicht geplant, Patrick Owomoyela abzugeben. Aber nach sehr langem Überlegen haben wir seinem und dem Wunsch von Borussia Dortmund, ihn zu verpflichten, zugestimmt“, verkündete SVW-Sportdirektor Klaus Allofs, machte dabei aber keine Angaben über die veranschlagte Ablösesumme für den elffachen Nationalspieler. Spekuliert wird aber, dass der frühere Bielefelder den BVB zwischen zwei und 2,8 Millionen Euro kosten wird.
Noch ist der Vertrag, der eine Zusammenarbeit bis zum 30. Juni 2010 beschließen soll, allerdings nicht unterschrieben, da die sportmedizinische Untersuchung des in der Vergangenheit häufig von Verletzungen geplagten Defensiv-Allrounders noch aussteht. Mit Owomoyela haben Trainer Jürgen Klopp und Sportdirektor Michael Zorc neben den beiden Innenverteidigern Neven Subotic (19, Mainz 05) und Felipe Santana (22, FC Figueirense) bereits die dritte Verstärkung für die zuletzt so wackelige Abwehr nach Dortmund geholt. Der Ex-Paderborner gilt dabei als "Wunschspieler" von Klopp und soll vor allem Winter-Neuzugang Antonio Rukavina auf der rechten Abwehrseite Druck machen. Dank seiner Vielseitigkeit ist er jedoch auch eine Alternative für den linken Flügel, falls Dede, der weiterhin als gesetzt gilt, ausfallen sollte.
Die Umbau-Maßnahmen in der Hintermannschaft dürften damit zumindest auf der Zugangsseite abgeschlossen sein. Als Kandidaten für einen Wechsel gelten weiterhin Markus Brzenska und Martin Amedick. Das spekulierte Interesse von Klopps Ex-Club Mainz 05 an den beiden Innenverteidigern erhärtete sich in den vergangenen Tagen allerdings nicht. Es ist daher wahrscheinlich, dass sich beim Trainingsauftakt am 2. Juli sechs Akteure um die beiden freien Posten in der Defensiv-Zentrale streiten.
Die besten Chancen, einen Platz in der Startelf zu ergattern, hat Routinier Robert Kovac, der bislang eine fehlerfreie Europameisterschaft absolviert. „Er spielt in meinen Überlegungen eine wichtige Rolle“, wird Klopp so auch nicht müde, den Stellenwert des 34-Jährigen zu betonen.
Zorc und Klopp dürften sich daher in den restlichen zwei Wochen bis zum Saisonauftakt darum bemühen, Ergänzungen für die Offensive zu finden. Äußerst gelegen kam dem Duo dabei sicherlich die vorzeitige Verlängerung des Vertrags mit dem Sportvermarkter „Sportfive“.
Mit dem Vorschuss in Höhe von 50 Millionen Euro kann der BVB nämlich nicht nur das Stadion-Darlehen bei Morgan Stanley tilgen, sondern bereits für die kommende Saison den Personaletat auf 36 Millionen Euro erhöhen. Ein zusätzliches Pfund in den Verhandlungen mit potenziellen Kandidaten, das letztlich den entscheidenden Ausschlag geben könnte.