Im Vorfeld des 4:2-Sieges des VfL Bochum über den FC Bayern München hatte Thomas Reis Patrick Osterhage bereits gelobt. "Er war im ersten halben Jahr schon weiter, als wir geplant hatten. Darüber hinaus stand er fast immer im Kader. Wenn man von Borussia Dortmund II aus der Regionalliga kommt und solch eine Verletzungshistorie hat, ist das nicht gerade einfach", hatte der 48-Jährige gesagt. Nur drei Tage darauf stand Osterhage gegen den FC Bayern in der Startelf, lieferte zwei Assists und erlangte überregionale Aufmerksamkeit.
Für den zentralen Mittelfeldspieler war es der vorläufige Höhepunkt auf einem langen, beschwerlichen Weg nach oben. Sein großes Talent hatten die Profivereine schon früh erkannt, immerhin war er schon im Jahr 2011 in die Jugend des SV Werder Bremen gewechselt. Im Sommer 2017 ging es dann weiter in die U19 von Borussia Dortmund. Mit dem BVB, für den er vier Jahre spielte, verbindet Osterhage einige Erfolgsgeschichten - unter anderem den Drittligaaufstieg mit der U23 in der vergangenen Saison.
Es kann sich wahrscheinlich jeder vorstellen, dass es da viele schwierige Tage gab. Ich bin aber immer drangeblieben, habe immer an mich geglaubt und weiter gearbeitet. Deshalb ist es umso schöner, dass ich aktuell verletzungsfrei bin und für diese Zeit gewissermaßen belohnt werde.
Patrick Osterhage
Doch im schwarz-gelben Trikot musste Osterhage auch schon zwei langwierige Knieverletzungen überstehen. Aufgrund der ersten verpasste er zwischen Juni 2019 und Dezember 2020 fast eineinhalb Saisons oder umgerechnet 67 Pflichtspiele. Die zweite folgte kurz darauf und zwang ihn ebenfalls noch einmal zu einer mehrmonatigen Pause.
In der Summe betrug die Ausfallzeit fast zwei Jahre. "Es kann sich wahrscheinlich jeder vorstellen, dass es da viele schwierige Tage gab. Ich bin aber immer drangeblieben, habe immer an mich geglaubt und weiter gearbeitet. Deshalb ist es umso schöner, dass ich aktuell verletzungsfrei bin und für diese Zeit gewissermaßen belohnt werde", sagte Osterhage, für den die Verletzungen im Kopf nun keine Rolle mehr spielen.
Natürlich liegt die Bundesliga noch einmal auf einem anderen Niveau. Daran musste ich mich körperlich zunächst gewöhnen und das geht nicht von heute auf morgen.
Patrick Osterhage
Im Sommer wollten ihn die VfL-Verantwortlichen, obwohl er in der vergangenen Saison nur acht Pflichtspiele absolviert hatte, unbedingt haben. "Ich wurde direkt super aufgenommen und hatte keine Eingewöhnungsprobleme", erzählte Osterhage.
In der ersten Zeit hatte der 22-Jährige viel trainiert und kam zuletzt dann auch immer häufiger in den Pflichtspielen zum Zug. "Natürlich liegt die Bundesliga noch einmal auf einem anderen Niveau. Daran musste ich mich körperlich zunächst gewöhnen und das geht nicht von heute auf morgen. Ich habe mich weiterentwickelt und werde weiter an mir arbeiten", reflektierte Osterhage, der sich dementsprechend auch nach dem Drei-Ligen-Sprung aus der Regionalliga West akklimatisiert hat. "Ich hatte aber immer genügend Selbstvertrauen und habe darin nie ein Problem gesehen." Und wenn er so weitermacht, wird der VfL Bochum noch viel Freude an ihm haben.