Die erste gute Nachricht des Mittwochmorgens ergab sich bei einem Blick auf den Trainingsplatz. Bis auf Simon Zoller und Paul Grave war dort die gesamte Mannschaft des VfL Bochum zugegen, um sich auf das Spiel gegen den FC Bayern München am Samstag (12. Februar, 15:30 Uhr) vorzubereiten.
Danny Blum war zurück im Training, die zuletzt mit dem Coronavirus infizierten Erhan Masovic und Anthony Losilla ebenfalls. Und auch Eduard Löwen, dessen Infektion erst kurz vor dem Auswärtsspiel bei Hertha BSC am vergangenen Freitag bekannt geworden war, nahm an der Einheit teil. „Edu wurde am Morgen freigetestet, hat aber zuvor bereits zu Hause an seiner Fitness arbeiten können“, erklärte VfL-Trainer Thomas Reis.
Beim kommenden Gegner wurde jüngst bekannt, dass Jamal Musiala mit einer Corona-Infektion fehlen wird. Bei Sven Ulreich, der den verletzten Manuel Neuer im Tor vertreten soll, gab es am Mittwoch nach übereinstimmenden Medienberichten einen Verdacht auf eine Infektion. „Letztlich ist mir egal, wer im Tor stehen wird. Wir wissen, dass alles hinter Neuer ein bisschen schwächer ist. Dabei reden wir aber immer noch von einem sehr hohen Niveau“, erklärte Reis.
VfL Bochum: Auch Fünferkette ist denkbar
Seine Mannschaft wird ohnehin gut daran tun, sich auf sich selbst zu konzentrieren. Die böse 0:7-Packung aus dem Hinspiel ist abgehakt. Am Samstag gilt es, diese vor heimischem Publikum zu korrigieren. „Es wird vermutlich eher auf die Defensive ankommen“, sagte Reis, der sich neben einer Vierer- auch die Möglichkeit einer Fünferkette offenhielt. „Die Idee gab es und wurde am Montag auch trainiert. Wir wollen uns mehrere Optionen lassen.“
Auf der Gegenseite ist, wie die vergangenen Wochen zeigen, dagegen ziemlich sicher mit einer Fünferkette zu rechnen. Zuletzt bekleideten Serge Gnabry und Kingsley Coman die Positionen als Schienenspieler. Eine Besetzung, in der Reis auch eine Chance sieht. „Wir wissen, dass Bayern sehr hoch steht und mit sieben Mann angreift. Die Außenspieler sind ja eigentlich Stürmer. Dadurch ergibt sich hinten Platz“, erklärte er.
Platz, den womöglich schnelle Flügelflitzer wie Gerrit Holtmann, Takuma Asano oder Christopher Antwi-Adjei für sich nutzen könnten. Diese drei Spieler sind allerdings weniger kopfballstark als andere, weshalb dem VfL da die Gefahr bei Standards ein wenig abginge. Wie der Bochumer Trainer am Samstag spielen lassen wird, ließ er letztendlich offen. Nur eines ist schon im Voraus klar: Das Debakel aus dem Hinspiel soll sich nicht wiederholen. „Mir ist völlig egal, gegen wen wir Punkte holen. Für wen es aussichtslos erscheint, der muss zu Hause bleiben“, erklärte Reis kämpferisch.