Die Vereine der Fußball-Bundesliga und anderer deutscher Profiligen müssen vorerst weiter auf eine große Zahl von Fans verzichten. Bei ihren Beratungen schlossen der Bund und die Länder am Montag angesichts der steigenden Infektionen derzeit Lockerungen von Corona-Auflagen aus, verschärften die Maßnahmen aber auch nicht. Damit bleibt es in den Profiligen im Fußball, Handball, Basketball oder Eishockey weitgehend bei Geisterspielen.
Man müsse unverändert vorsichtig bleiben, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Montagabend nach den Beratungen mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder. Noch sei unklar, wie sich die Pandemie weiter entwickeln werde. Man werde bei Bedarf die notwendigen Entscheidungen treffen. „Jetzt aber gilt erst mal: Kurs halten!“
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke schäumt in seiner ersten Reaktion sprichwörtlich vor Wut und hat den Verzicht auf eine weitere Öffnung von Stadien für Zuschauer mit deutlichen Worten kritisiert. Zudem erwäge er juristische Schritte, wie er der dpa sagte: "Wir werden uns die Beschlüsse des Landes NRW genau anschauen und prüfen, ob wir sie im Eilverfahren kontrollieren lassen."
Dass die Mehrheit der MPK-Teilnehmer nach zwei Jahren nur an Verbote denke und nicht auch an ein Mindestmaß an Möglichkeiten und logischen Entscheidungen sei bitter, wie er erklärte: "Knapp drei Viertel der Deutschen sind geimpft. Seit Monaten gibt es ausreichend Impfangebote für jeden einzelnen Bürger in diesem Land. Inzwischen wissen wir auch deutlich mehr über Omikron. Trotzdem lassen wir in Innenräumen teilweise fast 90 Prozent der Kapazität zu und in Freiluftstadien nur 750 Menschen. Unter freiem Himmel werden die Leute ausgesperrt. Das ist nicht verhältnismäßig, das ist auch keine Wissenschaft, das versteht kein Mensch mehr.“
Es werde immer geklagt, der Fußball bekomme in Deutschland Sonderrechte. "Das Gegenteil ist gerade der Fall. Der Fußball wird zum Opfer von Symbolpolitik", sagte Watzke. Bund und Länder hatten am Montag angesichts der steigenden Infektionen derzeit Lockerungen von Corona-Auflagen ausgeschlossen. Damit bleibt es in den Profiligen im Fußball, Handball, Basketball oder Eishockey weitgehend bei Geisterspielen. In Nordrhein-Westfalen waren zuletzt 750 Zuschauer erlaubt.
Bayern-Ministerpräsident Markus Söder hat seine Zusage für Lockerungen bei Sport- und Kulturveranstaltungen in Bayern erneuert. Man werde in beiden Bereichen mehr Zuschauer zulassen, sagte Söder am Montagabend im BR Fernsehen - jeweils unter 2G-plus-Bedingungen und mit Maskenpflicht. Die Details will das Kabinett an diesem Dienstag beschließen. Ob und für welche Profi-Ligen dies gelten soll, ließ Söder noch offen. "Wir werden einige Anpassungen vornehmen, weil es nicht mehr verhältnismäßig ist, bei einer doch so geringen Gesundheitsbelastung in den Krankenhäusern die gleichen Regeln zu haben", sagte Söder. Man könne Vorsicht mit Augenmaß auch dadurch erreichen, "indem man ein Stück weit atmen lässt, die Bevölkerung und die Menschen, und damit auch ein Signal der Hoffnung gibt", argumentierte der CSU-Chef. mit dpa