Doch ausruhen dürfen sich die Spieler auf dem Sensationssieg nicht. Trainer Bojan Prasnikar stellte nüchtern fest: "Ich habe es meinen Jungs gegönnt, dass sie gefeiert wurden. Aber intern haben wir die volle Konzentration der Spieler längst auf das Frankfurt-Spiel gerichtet." Der Slowene setzt sein Team vor dem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt heute (20.30 Uhr/live bei Premiere) sogar unter Druck: "Der Sieg gegen Bayern ist nur etwas wert, wenn wir auch in Frankfurt punkten. "
In der Lausitz ist nach dem 2:0 gegen den Tabellenführer am vergangenen Samstag erstmals in dieser Saison so etwas wie Euphorie zu spüren. Die Fans feiern ihre Helden mit T-Shirts mit dem Aufdruck "Lederhosenauszieher", die Spieler klingen ungewohnt selbstbewusst. "Wenn wir die Vorgaben des Trainers umsetzen, dann können wir jeden Gegner schlagen", meinte Stürmer Dennis Sörensen. Der Coach warnte jedoch davor, den hart erkämpften Nicht-Abstiegsplatz 15 durch Überheblichkeit wieder zu verspielen. Die Partie in der Mainmetropole sei ungleich schwerer, meinte Prasnikar: "Die Frankfurter spielen taktisch sehr diszipliniert, sind nur schwer aus der Reserve zu locken." Zudem werde sein Team nun sicher nicht mehr unterschätzt werden.
Diese Hoffnung hat zumindest Eintracht-Coach Friedhelm Funkel. "Der Sieg der Cottbuser gegen München kommt uns entgegen. So weiß meine Mannschaft, dass sie 100 Prozent konzentriert sein muss." Mit einem Sieg könnten die Hessen vorübergehend auf UI-Cup-Platz sechs klettern, doch von internationalen Ansprüchen will Funkel aufgrund der "Klasse der unmittelbaren Konkurrenten" nichts wissen: "Der VfB Stuttgart ist deutscher Meister und der VfL Wolfsburg hat 30 Millionen Euro investiert und inzwischen eine Klassemannschaft." Qualität besitzt der Eintracht-Kader jedoch inzwischen auch, zumal Torjäger Ioannis Amanatidis (acht Treffer) seine Knieverletzung aus dem Spiel beim Karlsruher SC (1:0) auskuriert hat und auflaufen wird. Innenverteidiger Sotirios Kyrgiakos steht nach seinem Nasenbein-Trümmerbruch zumindest wieder im Kader. Bei den Cottbusern fällt Abwehrspieler Igor Mitreski gelbgesperrt aus, für ihn rückt Kapitän Timo Rost nach abgesessener Sperre in die Mannschaft.