Jürgen Klinsmann lockt mit einem prall gefüllten Geldkoffer und der Vision vom „Big City Club“ prominentes Personal zu Hertha BSC. Werder Bremen sucht im Abstiegskampf mit bescheideneren Mitteln nach rettender Verstärkung. Und bei Eintracht Frankfurt hält sich hartnäckig das Gerücht um die Rückkehr eines „Büffels“.
Wenn am 1. Januar das Transferfenster öffnet, bietet sich den Klubs der Fußball-Bundesliga die Möglichkeit für teils dringend benötigte Nachbesserungen an den Kadern. Während sich einige Vereine wie Herbstmeister RB Leipzig wohl zurückhalten werden, sehen andere großen Bedarf. Dabei könnten bald altbekannte Namen ihr Comeback in der Bundesliga geben.
Hertha BSC wird wohl bis zur Schließung des Transferfensters am 31. Januar zu den Aktivposten zählen. Am Ende einer verkorksten Hinrunde hat Coach Klinsmann die Berliner zwar stabilisiert. Mittelfristig will die neureiche Hertha aber mehr. Im Winter sollen die ersten personellen Weichen für eine glanzvolle Zukunft gestellt werden.
Bei Xhaka feilscht Hertha nur noch um die Ablöse
Im Zentrum des Interesses: Das Schweizer Mittelfeld-Ass Granit Xhaka. Der frühere Gladbacher steht vor einem Wechsel vom FC Arsenal nach Berlin. „Der Spieler und Hertha sind klar. Es geht nur noch um die Ablösesumme der Klubs“, bestätigte Xhakas Berater Jose Noguera zuletzt in der Schweizer Zeitung Blick.
Ein weiteres Indiz für den nahenden Vollzug: Xhaka stand am Sonntag nicht im Arsenal-Kader für das Heimspiel gegen den FC Chelsea. Drei Tage zuvor hatte er noch in der Startelf gestanden. Die Londoner erklärten das Fehlen Xhakas allerdings mit einer Erkrankung.
Zugleich dürfte die Zeit in Berlin für einige Spieler enden. Klinsmann stört sich am aufgeblähten Kader, zu den prominentesten Streichkandidaten zählt Offensivspieler Salomon Kalou, der am Sonntag für die Vereinssuche vom Training freigestellt wurde. Mit den durch Verkäufe akquirierten Geldern könnte die Hertha auch die angepeilte Verpflichtung von Mittelfeldspieler Santiago Ascacibar vom VfB Stuttgart finanzieren. Der 22-jährige Argentinier erhält laut Bild einen Vertrag bis 2024 und soll rund zehn Millionen Euro Ablöse kosten.
Mit ganz anderen Mitteln muss Sportchef Frank Baumann bei Werder Bremen haushalten - obwohl dringender Bedarf besteht. Werder überwintert auf einem Abstiegsplatz und hat die schlechteste Defensive der Liga (41 Gegentore). Als Lösung dieses Problems hat Werder offenbar ein Auge auf den Ex-Bremer Jannik Vestergaard geworfen, der beim FC Southampton nur noch eine Nebenrolle spielt.
Sané-Wechsel zu Bayern unwahrscheinlich
Bis zum Rückrundenstart in knapp drei Wochen dürfte in jedem Fall neues Personal an der Weser aufschlagen. „Natürlich haben wir konkrete Ideen und auch schon Gespräche geführt. Aber es wäre reine Spekulation vorherzusagen, ob und wann etwas klappt“, sagte Baumann dem Portal DeichStube. Zu den weiteren Kandidaten zählen angeblich Nabil Bentaleb (Schalke 04) und Kevin Vogt (1899 Hoffenheim).
Einen Rückkehrer könnte auch Eintracht Frankfurt begrüßen. Der an den AC Mailand verliehene Ante Rebic ist in Italien nur Bankdrücker, ein vorzeitiges Comeback würde für Frankfurt und den Angreifer im Rennen um die EM-Nominierung Sinn ergeben.
Ein Transfer von Leroy Sane von Manchester City zum FC Bayern im Winter erscheint derzeit unwahrscheinlich, ohnehin ist der Wechsel wohl auch abhängig von der Zukunft von Philippe Coutinho. „Wir werden uns alle Optionen offen lassen auf dem Transfermarkt, aber es wird wohl nicht viel passieren“, sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic zuletzt bei Sky.sid