Die Ergebniskrise beim SC Westfalia Herne in der Westfalenliga 2 spitzt sich weiter zu. Seit acht Spielen konnte man nicht mehr gewinnen. Im Oktober gewann Herne zuletzt zu Hause gegen den SV Hohenlimburg.
Es gab allerdings eine Reaktion auf dieses Tief. Die deutliche 0:6-Niederlage gegen den Holzwickeder SC war zu viel. Christian Knappmann ist im Anschluss an die Partie als Trainer zurückgetreten. "Mannschaft und Trainer funktionieren nicht mehr zusammen und wenn das der Fall ist, gilt es, den Verein zu schützen", erklärte er damals.
Sein Nachfolger war schnell gefunden. Danny Voß soll den Verein als Interimstrainer aus den Negativtrend führen und vor einem Abstieg bewahren. Dieser war bereits in der Saison 2021/2022 als Co-, Interims-, und Cheftrainer in verschiedenen Positionen für den Traditionsklub tätig. Bis vor kurzem war er noch beim TuS Bövinghausen als Trainer aktiv.
Bei seiner neuen Station klang er nach einer Trainingswoche durchaus motiviert und besonders ambitioniert bezüglich der anstehenden Aufgabe. "Ich möchte nicht, dass man mehr als zwei Tage am Stück frei hat, weil sonst die Spannung fehlt. Aktuell trainieren wir viermal die Woche. Spaßtraining gibt es bei uns gerade nicht", betonte Voß.
Die drei Tore sind individuelle Fehler. Uns hat ein Spiel gefehlt, das hat man in den ersten 30 Minuten gesehen.
Danny Voß
Vor der Begegnung gegen den SV Vestia Disteln hatte er große Hoffnungen, direkt mit einem Erfolgserlebnis zu starten, wie er herausstellte: "Der Gegner ist offensiv sehr stark, sie haben in den letzten Spielen viele Tore geschossen, besonders gegen den Tabellenführer war das stark. In der Woche habe ich sie noch im Kreispokal gesehen, weswegen ich den Gegner gut einschätzen und die Jungs entsprechend vorbereiten kann. Ich male mir schon aus, dass die Mannschaft ein anderes Gesicht zeigen wird."
Doch die Trendwende gelang nicht. Das Team von Rückkehrer Voß verlor am 19. Spieltag mit 1:3 beim SV Vestia Disteln. Bereits nach 33 Minuten lag man mit 0:3 hinten. Das erste Mal klingelte es bereits nach drei Minuten. Auch der Anschlusstreffer vor der Pause konnte am Endstand nichts mehr ändern. Damit war auch diese Partie ein Reinfall und wurde zu einem Fehlstart für Voß.
"Die drei Tore sind individuelle Fehler. Uns hat ein Spiel gefehlt, das hat man in den ersten 30 Minuten gesehen", lautete sein Fazit nach dem Spiel gegenüber der 'WAZ'. Bei dem fehlenden Spiel bezieht er sich auf ein Testspiel, welches zeitlich nicht mehr realisierbar war.
"Ich würde sagen, wir waren in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft. Ich habe den Jungs gesagt, dass sie in der zweiten Halbzeit das Gesicht gezeigt haben, das ich sehen möchte. Aber das Selbstvertrauen muss erst einmal wachsen. Auf die zweite Halbzeit bauen wir auf", konnte Voß doch noch etwas Positives aus der Begegnung ziehen.
Herne rutscht damit auf Platz zwölf ab. Der Abstand auf die Abstiegszone beträgt jedoch weiterhin drei Punkte, wie schon vor dem Spieltag.