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Ärger in Rom - Gladbach kritisiert Verhalten von Polizei und Fans

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Im Anschluss an die Mönchengladbacher Europacup-Partie in Rom gab es Auseinandersetzungen zwischen den Gästefans und den Sicherheitskräften. Auch ein Vereinsmitarbeiter der Borussia wurde in Polizeigewahrsam genommen.

Das Abbrennen von Pyrotechnik im Fan-Block von Borussia Mönchengladbach und der offenbar dadurch provozierte Einsatz der italienischen Sicherheitskräfte beim Europa-League-Spiel in Rom (1:1) haben für großen Ärger gesorgt. „Es geht nicht, dass unbeteiligte Menschen, darunter Frauen und Kinder, nicht so behandelt werden, wie Menschen behandelt werden sollen“, sagte Borussia-Sportdirektor Max Eberl am Freitag in Mönchengladbach.

Nach Angaben des Fußball-Bundesligisten soll die italienische Polizei beim Vorgehen gegen das Abbrennen von Pyrotechnik im Gäste-Fanblock des Olympiastadions im Verlauf des Spiels am Donnerstagabend auch unbeteiligte Zuschauer drangsaliert haben und dabei rücksichtslos vorgegangen sein. Gästefans mussten demnach unter anderem bis zu drei Stunden nach dem Abpfiff im Stadion bleiben.

Wie Vereinssprecher Markus Aretz mitteilte, wurden vier Personen, darunter ein Mitarbeiter der Borussia, festgenommen. Die italienische Polizei bestätigte am Freitagnachmittag die Festnahme von drei Fans. Zwei von ihnen hätten nach dem Spiel einen Stadion-Offiziellen angegriffen und ihn mit Fahnenstangen, Fußtritten und Fausthieben attackiert. Ein weiterer habe Gegenstände auf die Polizei geworfen.

„Es ist für uns komplett inakzeptabel, dass ein Mitarbeiter, der seinen Job macht, in Gewahrsam genommen wird“, sagte Aretz. Der Vereinsmitarbeiter habe zu Dokumentationszwecken das Vorgehen der italienischen Sicherheitskräfte im Gladbacher Fanblock mit seinem Handy gefilmt.

Die vier Personen befanden sich nach Vereinsangaben auch am Freitagmittag noch im Gewahrsam der Polizei. Die Borussia zeigte sich zuversichtlich, dass der Mitarbeiter zeitnah auf freien Fuß gesetzt wird. Zwei weitere Beschäftigte des Clubs seien vorerst in Rom geblieben, um ihren Kollegen zu unterstützen.

Außer gegen die drei Festgenommenen wurden nach Angaben der Polizei noch gegen drei weitere deutsche Fans Stadionverbote von fünf Jahren Dauer verhängt. Bei zwei von ihnen seien bei der Einlasskontrolle Feuerwerkskörper und eine Sturmhaube gefunden worden. Ein weiterer sei an der Attacke auf den Steward beteiligt gewesen.

Eberl beschwerte sich auch über das Verhalten der Anhänger, die unmittelbar vor dem Match Feuerwerkskörper zündeten und einen Teil des Stadions in dichte Rauchschwaden hüllten. „Pyro ist blödsinnig, es hilft keinem. Das sind Menschen, die sich profilieren und in den Vordergrund stellen wollen.“

Bereits in der Nacht hatte der Bundesligist über Probleme beim Auslass der deutschen Fans aus dem Olympiastadion informiert. Die italienische Polizei habe laut Borussia-Angaben nach dem Abbrennen der Pyrotechnik angekündigt, die mutmaßlichen Täter anhand von Videoaufnahmen im Fanblock festzunehmen.

„Nach unseren Erkenntnissen und zu unserem Bedauern sind der italienische Ordnungsdienst und die Polizei mit für deutsche Verhältnisse überzogener Härte vorgegangen“, sagte Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers.

Zuvor hatten einige der rund 7000 Fans lange nach Spielende im Gästeblock ausharren müssen, ehe sie den Bereich verlassen durften. „Zwei bis drei Stunden in so einem Korridor zu stehen, ist nicht gerechtfertigt“, sagte Eberl. Die Vereinsführung hatte versucht, über die UEFA Einfluss auf das Vorgehen der italienischen Sicherheitsdienste zu nehmen. Die Mannschaft konnte schließlich erst weit nach Mitternacht die Rückreise antreten.

Die Gladbacher rechnen nach den Vorkommnissen in Rom mit einer Geldstrafe durch die Europäische Fußball-Union. Schon beim Auswärtsspiel in Istanbul hatte es Probleme mit den türkischen Sicherheitskräften gegeben, weil Fahnen der Gladbach-Fans konfisziert und Borussen-Anhänger des Stadions verwiesen worden waren. dpa

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