Durch den dritten Sieg im vierten Liga-Spiel unter Trainer Peter Bosz klettert die "Werkself" zumindest vorübergehend auf Tabellenplatz fünf. Wendell (5.), Kai Havertz (20.), der alles überragende Julian Brandt (30./64.) und Karim Bellarabi (43.) trafen für die Gäste, die in der Vorwoche bereits Bayern München (3:1) besiegt hatten. Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Robin Quaison (9.) war letztlich eine Randnotiz. Während Bayer nach dem verkorksten Saisonstart wieder klar auf Europapokal-Kurs liegt, bleibt Mainz im Tabellenmittelfeld stecken.
"Leverkusen war brutal effektiv, gefühlt hatten sie immer ein Mann mehr", sagte FSV-Profi Daniel Brosinski bei Eurosport. Bayer-Held Brandt äußerte: "Ich hoffe, dass das Pokalspiel ein Ausrutscher war und wir in der Liga auf dem richtigen Weg bleiben."
In einer turbulenten Anfangsphase vor 21.905 Zuschauern in der Mainzer Arena hätten um ein Haar zunächst die Gastgeber, die in ihren knallbunten Fastnachts-Trikots aufliefen, einen Traumstart erwischt. Nach einem mustergültig ausgespielten Konter tauchte Jean-Philippe Mateta (2.) vor dem Leverkusener Tor auf, scheiterte jedoch an Bayer-Keeper Lukas Hradecky.
Wie man es besser macht, zeigten nur wenige Sekunden später die Gäste. Nach Vorarbeit von Kevin Volland legte Bellarabi den Ball am Mainzer Torwart Florian Müller vorbei, Wendell drückte ihn letztlich über die Linie. Die Führung währte allerdings nur kurze Zeit. Dann sprang der Ball nach einer Ecke vor die Füße von Quaison, der aus kurzer Distanz einschob.
Die Partie blieb rasant, vor allem weil die Leverkusener nun einen fulminanten Angriffswirbel entfachten. Volland (14.), Brandt (16.) und Leon Bailey (17.) gaben in kurzer Folge die nächsten gefährlichen Torschüsse ab. Der verdiente Lohn: Nach herausragender Vorarbeit von Brandt traf der mitgelaufene Havertz von der Strafraumkante zur erneuten Führung.
Der nächste sehenswerte Doppelpass zwischen Brandt und Volland brachte Bayer noch vor der Pause das 3:1. Erst danach nahmen die Gäste den Fuß ein wenig vom Gaspedal. Mainz bei Aarons Lattentreffer (42.) sogar wieder zu einer Chance, ehe Bellarabi für die frühe Vorentscheidung sorgte.
Auch nach dem Seitenwechsel bot sich den Zuschauern zunächst das gleiche Bild: Leverkusen agierte, Mainz reagierte und wirkte dabei regelrecht hilflos. Bailey (50.) vergab die erste Großchance für Bayer, das sich in der Folge allerdings sichtbar auf das Verwalten des komfortablen Vorsprungs verlegte.
Weil auch die Mainzer offenbar nicht mehr wirklich an ihre Chance glaubten, verflachte die Partie zunehmend. Mit Ausnahme von Brandt, der vor seiner Auswechslung in der 81. Minute seine Leistung mit dem zweiten Treffer krönte, ließ es die Leverkusener Offensive bis in die Schlussphase hinein etwas langsamer angehen. SID