Der lockere Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals beeindruckte Friedhelm Funkel nicht im Geringsten. Der Trainer von Fortuna Düsseldorf nahm den 5:1-Sieg beim Fußball-Regionalligisten SSV Ulm 1846 aber erfreut zur Kenntnis.
"In der Bundesliga kriegen wir da keine Punkte für", sagte der 64-Jährige. Schon unmittelbar nach dem deutlichen Sieg im Donaustadion ging sein Blick nicht mehr zurück, sondern in Richtung kommender Bundesliga-Spieltag: Dann tritt der Tabellenletzte bei Borussia Mönchengladbach an. "Das wird natürlich eine Mammutaufgabe", meinte Funkel.
Die Probleme des Aufsteigers sind im Liga-Alltag zu groß, als dass Funkel sich lange mit dem Pflichtsieg bei einem Viertligisten aufhalten wollte. Nach Niederlagen in den vergangenen fünf Punktspielen ist die Fortuna schon früh in der Saison im Abstiegskampf angekommen. Wie sehr diese Negativserie den Düsseldorfern derzeit zusetzt, zeigte sich in Ulm bereits nach 13 Sekunden. Im Anschluss an einen kollektiven Defensiv-Aussetzer brachte Ulms Angreifer Ardian Morina die Gastgeber mit einem der schnellsten Tore der Pokal-Geschichte in Front.
"Da dachte ich mir: Ach du Scheiße, das geht ja gut los", sagte Fortuna-Torwart Michael Rensing. Aber seine Teamkollegen arbeiteten sich zurück in die Partie. Marvin Ducksch (15./70. Minute), Rouwen Hennings (33.) und Dodi Lukebakio (37./43.) drehten das Spiel und sorgten für den ersten Achtelfinal-Einzug Düsseldorfs seit sechs Jahren. Wie wenig aber vor allem Funkel mit diesem Sieg anfangen konnte, zeigte sich auch am Beispiel Lukebakios. Der 21-Jährige war nicht nur wegen seiner beiden Tore einer der besten Fortuna-Spieler. Doch sein Trainer war schnell bemüht, die verhalten aufkommende Euphorie um den jungen Belgier zu bremsen.
"Bei allem Respekt, aber wir haben gegen einen Viertligisten gespielt", sagte Funkel, dessen Stimme sich bei diesem Thema spürbar anhob. "Umsetzen muss man das in der Bundesliga." Das Spiel in Ulm sei dagegen kein Maßstab gewesen. Die Botschaft an Lukebakio und den Rest seiner Spieler war deutlich: Taten müssen nun in Gladbach folgen. Funkel räumte dann aber immerhin ein, dass der Sieg im Pokal nach zuletzt zehn Gegentoren aus den vergangenen zwei Bundesliga-Spielen gut für die Moral gewesen sein könnte. "Wir fahren mit einigem Optimismus nach Gladbach." (dpa)